Im Frühjahr war es wieder zu warm. Das liegt insbesondere an den Emissionen, die im letzten Jahr noch einmal stark gestiegen sind, zeigen neue Daten.

Die Ostertage waren schön – sonnig und warm. Nach den dunklen Tagen ließ sich der Frühling im März endlich blicken. Doch für Klimaforscher wurde der Monat erneut zum Sorgenkind: Zum zehnten Mal in Folge ist es zu heiß. Verglichen mit den Vorjahresmonaten ist der März 2024 so warm wie kein Vorgänger seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, meldet der EU-Klimawandeldienst Copernicus, der regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen veröffentlicht.PAID Erwärmung der Ozeane 20.56 

Verglichen mit dem vorindustriellen Referenzzeitraum 1850 bis 1900 war der März 1,68 Grad wärmer. Das bedeutet nicht, dass die Pariser Klimaziele verfehlt wurden. Allerdings könnte das nach Einschätzung des Dienstes Copernicus 2033 geschehen, wenn sich der Temperaturtrend der vergangenen 30 Jahre fortsetzt.

Steigende Konzentration bei CO2, Methan und Lachgas

Dass sich der Planet erhitzt, hat verschiedene Gründe. Einer davon: Die weiterhin steigenden Emissionen. Der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (Noaa) zufolge ist die Konzentration von Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas im Jahr 2023 gestiegen. Die drei Treibhausgase zählen mit zu den einflussreichsten Einflussfaktoren auf das Klima und dessen Veränderungen.

CO2 gilt als Haupttreiber der Erderwärmung. Den Messungen zufolge stieg dessen Konzentration stärker und insgesamt länger als in den letzten 65 Jahren. Als Grund nennt die US-Behörde die zunehmenden Emissionen aus der Industrie, Brände sowie Naturphänomene wie El Nino. Die Konzentration von Kohlenstoffdioxid liegt damit mehr als 50 Prozent über dem vorindustriellen Niveau und ist laut Noaa vergleichbar mit den Werten von vor 4,3 Millionen Jahren. Damals, während des sogenannten mittleren Pliozäns, lag der Meeresspiegel etwa 30 Meter über dem heutigen Niveau. Die Temperatur lag zudem sieben Grad über den Werten aus dem vorindustriellen Referenzzeitraum.

Methan, das in geringeren Mengen vorkommt als CO2, Wärme allerdings stärker bindet stieg zwar nicht so stark an, wie in den vier Jahren zuvor. Trotzdem hat sich die Konzentration in der Atmosphäre verglichen mit dem vordindustriellen Niveau mehr als verdoppelt.

Lachgas gilt als das drittwichtigste vom Menschen verursachte Treibhausgas. Verursacht wird der Anstieg in der Atmosphäre laut Noaa hauptsächlich durch den Einsatz von Stickstoffdünger und Gülle in der Landwirtschaft. Die Lachgaskonzentration liegt 25 Prozent über dem vorindustriellen Wert.

Konzerne und Staaten steigern Emissionen trotz Klimazielen

„Wie die Zahlen zeigen, haben wir noch viel zu tun, um einen bedeutenden Fortschritt bei der Reduzierung der Treibhausgase zu erzielen“, sagte die Direktorin des Global Monitoring Laboratory der Noaa, Vanda Grubišić. Eine aktuelle Datenauswertung von Wissenschaftlern für die Plattform Carbon Majors zeigte, dass zahlreiche Unternehmen und Staaten ihre Emissionen in den Jahren nach der Pariser Klimavereinbarung teils drastisch erhöht haben.