Im Oktober 2023 starb ein junger Mann nach einem Messerangriff. Der Angeklagte legt zu Prozessbeginn ein Geständnis ab und schildert eine Notwehrsituation.

Zum Auftakt eines Totschlagprozesses hat der 20 Jahre alte Angeklagte ein Geständnis abgelegt und eine Notwehrsituation geschildert. Vor dem Landgericht Neubrandenburg führte der 20-Jährige am Dienstag aus, wie er am 6. Oktober 2023 von einer vermummten Person mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedroht worden sei, er unter Todesangst ein Messer gezogen und im Adrenalinrausch auf den Angreifer eingestochen habe. Zu Beginn seiner Aussage hatte sich der 20-Jährige zuerst bei den Angehörigen, die als Nebenkläger auftreten, für die Tat entschuldigt. Das Opfer war infolge des starken Blutverlustes gestorben.

Hintergrund der Tat waren Streitigkeiten um Schulden aus Betäubungsmittelgeschäften, wie der Angeklagte ausführte. Er und das Opfer hatten sich demnach einige Zeit zuvor in Berlin Drogen beschafft, welche beim Angeklagten deponiert wurden. Am Tag der Tat sei der Angeklagte unmittelbar vor seiner Haustür von hinten abgefangen worden und habe bei ihm deponiertes Marihuana und Wertsachen übergeben sollen, wozu er nicht bereit gewesen sei, sagte er. Den Angreifer habe der Angeklagte aufgrund der Vermummung nicht erkannt. Das spätere Opfer habe die Waffe auf seinen Kopf gerichtet. Unmittelbar nach der Messerattacke seien zwei Komplizen des Angreifers hinzugestoßen, worauf der Angeklagte die Flucht ergriffen habe. In dem Prozess sind bislang vier weitere Termine angesetzt.

Landgericht Neubrandenburg