Seit Monaten wird spekuliert, ob Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir als Spitzenkandidat für die Landtagswahl zurück in den Südwesten kommt. Der Ministerpräsident ist darüber nicht glücklich.
Aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann kommt die Debatte um eine mögliche Grünen-Spitzenkandidatur von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der kommenden Landtagswahl zur Unzeit. „Alles hat seine Zeit, auch Nachfolgefragen. Und die ist nicht jetzt“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Die Legislaturperiode dauere fünf Jahre und er habe vor, sein Amt weiter kraftvoll auszuüben.
Özdemir sei derzeit „voll im Saft“ und mit den Bauernprotesten gefordert, sagte Kretschmann. „Der Mann ist hochgradig beschäftigt. Und ich mal erst recht.“ Man beschäftige sich deswegen nicht unentwegt mit der Frage um die Nachfolge.
Auf die Frage, ob er froh wäre, wenn die Nachfolgefrage bald geklärt werde, sagte Kretschmann: „Ich will noch regieren und werde das auch machen. Warum sollte ich froh sein, wenn dauernd über meine Nachfolge geredet wird?“. Er habe auch keine Rückmeldung bekommen, dass seine Partei den Eindruck habe, er sei amtsmüde.
Bei der Landtagswahl im Frühjahr 2026 tritt Kretschmann nicht mehr an. Über seine Nachfolge gibt es seit Monaten Spekulationen. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Özdemir. Vergangene Woche hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, Özdemir werde als Spitzenkandidat antreten. Ein Sprecher der baden-württembergischen Grünen hatte dagegen erklärt: „Wie bisher gilt weiter: Die Frage der Spitzenkandidatur wird in Ruhe geklärt und zu gegebener Zeit entschieden.“