Bei der Europawahl dürfen auch in Sachsen schon junge Menschen ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben – auf Kommunal- und Landesebene dagegen nicht. Das soll sich ändern, wie ein Bündnis fordert.
Der Kinder- und Jugendring Sachsen fordert, das Wahlalter für Landes- und Kommunalwahlen auf 16 Jahre zu senken. Junge Menschen setzten sich bereits vielfältig für die Gesellschaft ein, etwa in Jugendverbänden oder im Ehrenamt, hieß es in einer Mitteilung des KJRS vom Dienstag. Es sei unbegreiflich, dass in Sachsen jungen Menschen immer noch eines der wichtigsten demokratischen Grundrechte vorenthalten werde. Bis Mitte August läuft eine Postkartenkampagne, mit der ein Bündnis mehrerer Verbände und Einzelpersonen für die Senkung des Wahlalters wirbt.
Sachsen ist neben Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eines der wenigen Bundesländer in Deutschland, in denen 16- und 17-Jährige kein Wahlrecht auf Kommunal- oder Landesebene haben. In den meisten anderen Bundesländern dürfen junge Menschen entweder nur bei Kommunalwahlen oder sowohl bei Kommunal- als auch bei Landtagswahlen ihre Stimmen abgeben. Anfang des Jahres hatte auch die Linke im Sächsischen Landtag auf die Absenkung des Wahlalters gedrungen. Das Wahlalter ab 16 Jahren gilt in Deutschland lediglich bei Europawahlen in allen Bundesländern.
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