Finn Porath ist bei Holstein Kiel zum Stammspieler aufgestiegen. Der 27-Jährige ist variabel einsetzbar – sogar für ein Sketchformat im Internet.

Egal ob rechts, links, defensiv oder offensiv – Finn Porath ist in dieser Spielzeit nahezu überall auf dem Feld von Fußball-Zweitligist Holstein Kiel zu finden. Und auch in den sozialen Medien ist der 27-Jährige zusammen mit Lewis Holtby als norddeutsch klönendes Duo ein Gesicht für den Tabellenzweiten geworden, der immer mehr Richtung Aufstieg schauen darf. „Er hat dieses Jahr noch mal einen Step nach vorn gemacht“, meinte Teamkollege und Kumpel Holtby.

Am Samstagnachmittag spielte Porath beim 2:0 (1:0) gegen Hansa Rostock im rechten Mittelfeld – und interpretierte die Rolle überaus defensiv. „Heute stand dann mein Gegenspieler so hoch, dass ich eigentlich die ganze Zeit Verteidiger war“, sagte Porath. Das dürfte ein bewusster Schachzug von Rostocks Trainer Mersad Selimbegovic gewesen sein. Der 41-Jährige hatte Porath vor dem Spiel als flexiblen Spieler, „der dir eigentlich alles geben kann“, gepriesen. „Dreierkette kann er nicht spielen, aber alles andere kann er richtig gut spielen. Es wäre schön, wenn er am Samstag in der Dreierkette auflaufen würde.“

Aus der Dreier- wurde eine Viererkette, weil Porath Unterstützung von seinen Kollegen bekam. „Wenn ich denn mal Verteidiger spiele, habe ich dann auch richtig gute Jungs neben mir und das hilft dann auf einer Position, die vielleicht nicht ganz meine ist“, sagte Porath. Das Lob von Selimbegovic schmeichelte dem gebürtigen Eutiner. „Das habe ich gar nicht mitbekommen. Das freut mich, will ich nicht widersprechen“, sagte Porath und gab das Kompliment direkt weiter: „Ich bin aber auch momentan in einer guten Mannschaft, muss man auch sagen.“

Die Rolle Poraths als beinahe universell einsetzbarer Akteur wird beim Tabellenzweiten immer wichtiger. Kam er in der gesamten vergangenen Saison auf 25 Ligaeinsätze, ist er in der laufenden Spielzeit bislang bei lediglich zwei Partien nicht zum Einsatz gekommen. „Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns in dieser Mannschaft“, sagte Holtby.

Porath und Holtby haben maßgeblichen Anteil daran, dass die Kieler sieben Spieltage vor dem Saisonende dem Aufstieg entgegenstreben. Sechs Punkte Vorsprung hat Holstein nach dem Osterspieltag auf Fortuna Düsseldorf auf dem Aufstiegsrelegationsplatz drei.

Der Lohn für Porath vom Verein: Vertragsverlängerung bis 2026. Dass Porath auf so vielen Positionen zum Einsatz kommt, verdanke er verschiedene Attributen, wie Holtby meinte. Der beim Hamburger SV ausgebildete Porath sei „ein Spieler mit einer enormen Dynamik, einem sehr guten rechten Fuß, mit einer Giftigkeit im Zweikampf, aber auch vorn findet er gute Lösungen“.

Auch im Netz macht Porath eine gute Figur. Zusammen mit Mitspieler Holtby sitzt Porath dafür regelmäßig zusammen und spricht auf Platt humoristisch über Karten für Bestandskunden oder auch Angst vor Sonnenbrand. Jeder Clip der beiden Mittelfeldspieler kommt auf über 500.000 Zugriffe bei Instagram.

Für das Format hatten sich die beiden von Youtuber Freshtorge inspirieren lassen, der in seiner Figur als „Trainer Kalle“ auf Platt am Rande eines Fußballspiels über die verschiedensten Dinge spricht. „Finni und ich reden jeden Tag auf Gag immer so ein bisschen Nordplatt“, sagte Holtby. „Irgendwann haben wir dann über Freshtorge auch die Inspiration bekommen und unser super Social-Media-Team hat sich da auch Gedanken gemacht und dann kam das zustande. Seitdem ist es ein Hit.“

Porath hat vor dem nächsten Spiel reichlich Zeit, um sich Gedanken für den nächsten Sketch mit Holtby zu machen. Im Spiel gegen Rostock bekam Porath die fünfte Gelbe Karte und fehlt damit gegen den 1. FC Nürnberg gesperrt.

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