Im Volkswagen-Werk in Chattanooga im südlichen US-Bundesstaat Tennessee hat am Mittwoch die Abstimmung der Beschäftigten darüber begonnen, ob sie sich von der Gewerkschaft UAW vertreten lassen wollen. Die Abstimmung soll drei Tage lang dauern. Die United Auto Workers (UAW) hofft nach zwei gescheiterten Anläufen in früheren Jahren diesmal auf einen Erfolg.
Die Gewerkschaft hatte im Herbst einen wochenlangen Streik bei den großen US-Autobauern General Motors, Ford und Stellantis organisiert und Lohnerhöhungen von rund 25 Prozent ausgehandelt. In der Folge hatten auch andere Autobauer ohne Tarifverträge wie Toyota, Honda, Hyundai und Subaru die Löhne für Mitarbeitende in US-Fabriken erhöht. Bei VW in Chattanooga erhielten die rund 5500 Beschäftigten elf Prozent mehr Lohn.
„Die Zeit ist reif“ für eine gewerkschaftliche Vertretung bei VW, sagte der Beschäftigte Isaac Meadows der Nachrichtenagentur AFP. Die Bezahlung habe mit der Inflation nicht Schritt gehalten. „Die Leute haben gemerkt, dass wir Beschäftigte eine Menge Macht haben.“ Die UAW hat das Ziel ausgegeben, in 13 weiteren Unternehmen die Beschäftigen zu vertreten – insgesamt geht es um fast 150.000 Beschäftigte, etwa auch beim Elektroautobauer Tesla.
In Tennessee wandte sich der Gouverneur Bill Lee von den Republikanern gegen die Gewerkschaftspläne. „In Amerika respektieren wir die Beschäftigten, wir brauchen keinen Dritten, der uns sagt, wer ein Paket aufhebt oder einen Schalter umlegt.“ Die gewerkschaftliche Vertretung gefährde Jobs. VW erklärte lediglich, der Konzern respektiere das Recht seiner Beschäftigten, in der Frage einer gewerkschaftlichen Vertretung abzustimmen. Der Betriebsrat von VW rief die Belegschaft in Chattanooga vergangene Woche auf, für die Vertretung durch die UAW zu stimmen.
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