Die Bertelsmann Stiftung veröffentlicht jedes Jahr Studien zu Demokratie, gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen, Gesundheit und Bildung. Jetzt hat der Vorstand Bilanz für 2023 gezogen.

Der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland gerät weiter unter Druck. Eine am Mittwoch in Gütersloh vorgestellte Studie der Bertelsmann Stiftung zu dem Thema erhebt einen Index, der nach den Jahren 2017 und 2020 um neun Punkte gesunken ist. 

Lag der Wert bislang bei 61, so sank er in den vergangenen drei Jahren auf 52. Nach Einschätzung von Ralph Heck, dem Vorstandvorsitzenden der Stiftung, ist der Wert vor dem Hintergrund der vielfachen Belastungen in der Gesellschaft mit Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg noch als stabil zu werten. „Wir alle sind gefordert, Tendenzen zur Spaltung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken und die Demokratie herauszustellen und zu verteidigen“, sagte Heck bei der Jahrespressekonferenz der Stiftung in Gütersloh. 

Für den „Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt“ werden mehrere Indikatoren in einer Bevölkerungsumfrage gemessen und anschließend in einem Index von 0 (geringe Ausprägung des Zusammenhalts) bis 100 (starke Ausprägung) dargestellt. 

Auch wegen dieser Entwicklung setzt sich die Stiftung 2024 und 2025 mit dem Jahresthema „Demokratie stärken!“ mit noch mehr Nachdruck für den Erhalt der liberalen Demokratie in Deutschland ein, sagte Heck. 

Der mit 100.000 Euro dotierte Reinhard-Mohn-Preis wird 2025 wieder vergeben. Der Preisträger steht noch nicht fest.    

Die Bertelsmann Stiftung ist neben der Familie Mohn der Hauptanteilseigner des Bertelsmann-Konzerns. Das Budget der Stiftung ist damit abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Im Jahr 2023 lag die Summe bei 76 Millionen Euro und damit 5 Millionen höher als 2022. Im Einsatz für die Stiftung waren im vergangenen Jahr 334 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten in Gütersloh, Berlin und Brüssel.

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