Österreich geht seit März entschlossen gegen Raser vor. Wer zu schnell unterwegs ist, kann nicht nur seinen Führerschein verlieren, sondern auch sein Auto. Genau das ist nun dem ersten Deutschen Fahrer passiert.
„Einmal aussteigen, bitte.“ Am vergangenen Donnerstag hatte es ein Autofahrer auf der österreichischen Autobahn 12 Richtung Kufstein besonders eilig. Die örtliche Polizei blitzte den 28-jährigen Deutschen mit 161 Km/h bei erlaubten 80 Km/h. Der Fahrer musste sich deshalb nicht nur von seinem Führerschein, sondern gleich von seinem Auto verabschieden. Denn seit Anfang März gelten im Alpenstaat deutlich strengere Gesetze. Demnach können Fahrzeuge von Rasern beschlagnahmt werden, wenn sie deutlich zu schnell unterwegs sind. Dieser Fall ist der erste, bei dem ein Deutscher in Österreich sein Auto abgeben musste.
Österreich: Polizei beschlagnahmt erstmals Auto von Deutschem Raser
Kontrollinspektor Christian Viehweider erklärte auf Anfrage der „Bild“: „Nach Rücksprache mit der zuständigen Verwaltungsbehörde wurde das Fahrzeug vorläufig beschlagnahmt und der Lenker zur Anzeige gebracht.“ Für seine Rückreise nach Deutschland musste sich der Fahrer mit Koblenzer Kennzeichen etwas einfallen lassen, dafür seien die Behörden nicht zuständig. „Die Polizei spielt nicht Taxi“, so Viehweider. Finne muss 121.000 Euro fürs zu schnell fahren zahlen 13.00
Dabei hatte der 28-Jährige noch einmal „Glück im Unglück“. Zwar wurde sein Auto vorübergehend sichergestellt, er konnte es am Freitag aber nach einer Prüfung des Falls wieder abholen – und das ist keine Selbstverständlichkeit. Ein Sprecher der Bezirkshauptmannschaft Kufstein erklärte, der Fahrer dürfe das Auto wieder abholen, weil „entsprechend der gesetzlichen Vorgaben keine Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 90 km/h vorliegt und es sich um keinen Wiederholungsfall handelt.“
Eine kulante Auslegung des neuen, strengen Gesetzes. Denn das besagt, dass die Autos von Rasern ab einer Tempoüberschreitung von 70 Km/h oder bei Wiederholungsfällen sogar versteigert werden können, „wenn Einzelpersonen völlig unbelehrbar immer wieder mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind.“
Bei seinem nächsten Besuch in Österreich wird der Fahrer aus dem Raum Koblenz es wohl ein wenig langsamer angehen lassen.
Quellen: Bild, Pressemitteilung Landespolizeidirektion Tirol