Seit Langem wird in Sachsen-Anhalt über eine Kastrationspflicht für frei laufende Katzen diskutiert. Wenige Kommunen bestehen darauf. Das Land sieht andere Mittel.

In Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen vier Jahren mehr als 5000 herrenlose frei lebende Katzen kastriert worden. Im Rahmen eines Unterstützungsprogramms für Tierschutzvereine seien bislang rund 377.000 Euro gezahlt worden, teilte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums auf Anfrage mit. In Sachsen-Anhalt gibt es immer wieder Diskussionen über eine Kastrationspflicht für Katzen mit unkontrolliertem Freigang.

Die Tierschutzorganisation Peta forderte den zuständigen Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) auf, eine landesweite Katzenschutzverordnung zu erlassen. Das benachbarte Niedersachsen habe eine solche Verordnung im vergangenen Sommer auf den Weg gebracht. In Berlin und Bremen sei dies bereits umgesetzt, hieß es in einer Mitteilung. Unkastrierte Freigängerkatzen würden erheblich zur Überpopulation beitragen. In vielen Tierheimen könnten herrenlose Katzen nicht mehr aufgenommen werden.

Das Landwirtschaftsministerium teilte auf Anfrage mit, dass eine landesweite Katzenschutzverordnung derzeit nicht geplant sei. Seit rund fünf Jahren seien die Kommunen verantwortlich und könnten selbst eine Kastrationspflicht erlassen. Das Gesetz sei erst im Oktober vergangenen Jahres evaluiert worden und habe nach wie vor Bestand. In Sachsen-Anhalt haben bislang 18 Kommunen entsprechende Regelungen erlassen, darunter Tangerhütte, Gardelegen, Bitterfeld-Wolfen und die Gemeinde Huy im Harz. Das Ministerium weist darauf hin, dass das Unterstützungsprogramm für Tierschutzvereine auch in diesem Jahr weitergeführt werde.

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