Angesichts steigender Pflegekosten drohen der DAK zufolge bereits im vierten Quartal dieses Jahres deutliche Finanzierungslücken im Pflegesystem. Dies könnte Beitragssatzerhöhungen noch vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr erforderlich machen, wie aus dem am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Pflegereport der Krankenkasse hervorgeht.
Die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung sei bereits 2025 nicht mehr sichergestellt. Zudem seien zugesicherte Bundesmittel für versicherungsfremde Leistungen nicht gewährt und der Bundeszuschuss bis 2027 gestrichen worden.
„Das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im vergangenen Jahr abgegebene Versprechen einer zumindest kurzfristigen Stabilisierung der Pflegefinanzen bis zum Ende der laufenden Wahlperiode ist wohl nicht mehr zu halten“, warnte DAK-Chef Andreas Storm. Er forderte ein Konzept, das den wachsenden Finanzbedarf aufgrund steigender Kosten in der pflegerischen Versorgung langfristig absichert.
Nach Berechnungen des Reports werden in den kommenden 25 Jahren 2,3 Millionen Menschen mehr als heute auf Pflege angewiesen sein. Die Zahl der Pflegebedürftigen werde von 5,2 Millionen im Jahr 2022 auf 7,5 Millionen im Jahr 2050 steigen.