Die Dortmunder Polizei wird zu einem Streit zwischen zwei Obdachlosen gerufen. Der Schlichtungsversuch endet tragisch. Nun ist ein 52-Jähriger tot. Nicht der erste Fall dieser Art in der Stadt.

Bei einem Polizeieinsatz in der Dortmunder Innenstadt ist ein 52-jähriger Obdachloser nach einem Schuss eines Einsatzbeamten gestorben. Nach ersten Zeugenaussagen und Sichtung von Bodycam-Aufzeichnungen soll er am Mittwochabend mit einer etwa 2,5 Meter langen Eisenstange aus dem Gerüstbau bewaffnet gewesen. Vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte habe er damit einen anderen Obdachlosen traktiert, berichtete das Polizeipräsidium Recklinghausen am Donnerstag. Nachdem die Beamten aufgetaucht waren, habe er mehrfach mit der Eisenstange gegen die Tür der Reinoldikirche geschlagen.

„Einer mehrfachen Aufforderung durch Polizeibeamte, die Eisenstange wegzulegen, leistete er keine Folge“, heißt es im Polizeibericht. „Aus diesem Grund setzten Polizeibeamte mehrfach einen Taser ein.“ Nachdem der Elektroschocker jedoch „kaum Wirkung“ gezeigt habe, habe ein Polizeibeamter schließlich einen Schuss aus seiner Dienstwaffe abgegeben. 

Schon im August 2022 endete ein Dortmunder Polizeieinsatz tödlich

Der 52-Jährige erlag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Eine Obduktion war noch für Donnerstag geplant. Die Ermittlungen des Polizeipräsidiums Recklinghausen dauern an. Dort sollen sich Zeugen melden. Auch ein Link, über den Zeugenvideos hochgeladen werden können, wurde freigeschaltet: „Wir bitten darum Videos, die den Einsatz zeigen, nicht weiter in den sozialen Medien zu teilen.“

PAID Polizei Dortmund 11.39

Damit endete bereits zum zweiten Mal in jüngerer Vergangenheit ein Einsatz der Dortmunder Polizei tödlich. Schon im August 2022 hatten Beamte den 16-Jährigen Mouhamed D. erschossen. Der Flüchtling aus dem Senegal hatte in einer Jugendeinrichtung gedroht, sich mit einem Messer umzubringen. Fünf Polizisten wird derzeit am Landgericht Dortmund der Prozess gemacht.