Silberfische sind kein Zeichen mangelnder Hygiene, obwohl sie sich von Hautschuppen und Hausstaubmilben ernähren. Der Grund, warum sich die flügellosen Insekten in vielen Haushalten verstecken, ist ein ganz anderer.
Eigentlich lautet ihr korrekter Name „Silberfischchen“, trotzdem kennt man sie im allgemeinen Sprachgebrauch eher unter dem Begriff „Silberfische“. Ihre silbrigen oder auch perlmuttfarbigen Schuppen sprechen für die Namensgebung, jedoch ist es ihr Fressverhalten, dem sie ihren Fachbegriff „Lepisma saccharina“ verdanken: Er bedeutet übersetzt „Zuckergast“ – denn sie benötigen Zucker zum Überleben. Sie ernähren sich nicht ausschließlich von organischen Abfällen wie zum Beispiel Haaren und Hautschuppen, sondern auch von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Mehl, Getreide oder Gebäck. Es ist also kaum verwunderlich, warum sich die Insekten in menschlichen Haushalten besonders wohlfühlen. Wo genau und warum Sie nicht zwingend alle Silberfische bekämpfen müssen, wird im Folgenden erläutert.
Wo leben Silberfische? Ursachen für einen Befall
In Mitteleuropa leben Silberfische hauptsächlich in beheizten Wohnräumen – am liebsten dort, wo es nicht nur schön warm, sondern auch feucht ist: im Badezimmer, in der Küche oder in den Zimmern, wo Sie Ihre feuchte Wäsche aufhängen. Die absolute Wohlfühltemperatur liegt zwischen 25 und 30 Grad Celsius, wird es jedoch zu heiß (ab 35° C), sterben sie. Sinken die Temperaturen hingegen unter zehn Grad, werden die Insekten inaktiv. Ist es wiederum zu trocken, können sich Silberfische nicht mehr vermehren: Ein Weibchen legt bis zu 20 Eier ab.
Tagsüber bekommen Sie die Silberfische eher selten bis gar nicht zu Gesicht, da die Tiere lichtscheu sind und nur nachts aktiv werden. Aus diesem Grund verstecken sie sich überall dort, wo es dunkel ist: in Ritzen oder Fugen oder auch hinter Fußleisten oder Tapeten. Erwischen Sie die Insekten auf frischer Tat, wie Sie über den Boden huschen oder hinter der Wand verschwinden, müssen Sie nicht sofort in Panik geraten – denn Fakt ist, dass die Tiere weder gesundheitsschädlich sind noch ein Zeichen mangelnder Hygiene. Ganz im Gegenteil: Silberfische sind sogar nützlich.
Darum haben Silberfische einen praktischen Nutzen
Manch ein Befall wie zum Beispiel der von Lebensmittelmotten sollte unbedingt bekämpft werden, da die Insekten Lebensmittel verunreinigen und ihre Hinterlassenschaften Allergien und Magen-Darm-Krankheiten auslösen können. Silberfische hingegen sind nicht schädlich für unsere Gesundheit, stattdessen haben sie sogar einen praktischen Nutzen: Abgesehen davon, dass sie Hausstaubmilben fressen und somit Allergikern etwas Gutes tun, kann ein starker Befall auf ein Feuchtigkeitsproblem in der Wohnung hindeuten – denn Silberfische fressen auch Pilzsporen. Kommen die Insekten in hoher Anzahl vor, sollten Sie Ihre vier Wände auf einen möglichen Schimmelbefall hin untersuchen.
Mit diesen Tipps können Sie Silberfischen vorbeugen
Auch wenn Silberfische vom Prinzip her harmlos sind, so lösen Insekten doch in vielen Menschen einen regelrechten Ekel aus. Daher können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen, damit sich die Tiere in Ihrem Zuhause nicht wohlfühlen und das Weite suchen:
Da Silberfische warme und feuchte Räume bevorzugen, sollten Sie diese regelmäßig lüften – das gilt insbesondere für Ihr Bad. Je kälter die Luft und je geringer die Luftfeuchtigkeit ist, desto ungemütlicher wird es für die Insekten.Da organische Abfälle wie zum Beispiel Haare und abgestorbene Hautschuppen auf dem Speiseplan von Silberfischen stehen, sollten Sie in allen Räumen regelmäßig staubsaugen und -wischen oder auch feucht durchwischen.Da sich die lichtscheuen Insekten in dunklen Ritzen und Spalten aufhalten oder diese auch als Eingang nutzen, sollten Sie diese am besten so gut es geht verschließen – mit Fugenspachtel oder Silikon zum Beispiel.Da sich die flügellosen Insekten von Pilzsporen ernähren, sollten Sie Ihre Wohnung auf einen Schimmelbefall untersuchen – und diesen so gut es geht beseitigen. Das hält nicht nur die Tiere fern, sondern ist auch besser für Sie.
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