Die Lust am Glücksspiel ist ungebrochen und beschert Sachsenlotto Rekordzahlen bei Spieleinsätzen. Nun hat das Unternehmen eigens ein Youtube-Studio in Chemnitz geschaffen. Was hat es damit auf sich?

Trotz digitalem Wandel hält Sachsenlotto an seinem Netz von örtlichen Annahmestellen fest, die modernisiert werden sollen. Doch hat die Lottogesellschaft mit Ladenschließungen vor allem auf dem Land zu kämpfen. Wenn Geschäfte schließen und sich kein neuer Partner finde, sollen künftig Automaten eine Alternative bieten, erklärte Vertriebsleiter Marcel Körner. Bis Jahresende sollen zunächst 25 bis 30 solcher Terminals errichtet werden. 

„Es ist uns immens wichtig, dass wir im ländlichen Bereich vertreten bleiben“, betonte Geschäftsführer Frank Schwarz. Die Annahmestellen seien wichtig für die Sichtbarkeit der Lotto-Angebote und würden auch von jungen Menschen geschätzt. Zudem würden so regionale Geschäfte unterstützt. Die Zahl der Annahmestellen ist den Angaben zufolge im vergangenen Jahr leicht auf 1210 gesunken. 77 Prozent der Spieleinsätze werden dort getätigt. 

Millionengewinne und Rekordeinsätze

Insgesamt haben sich die Sachsen 2024 die Hoffnung auf den großen Gewinn mehr kosten lassen. Die Spieleinsätze stiegen auf 342,2 Millionen Euro (Vorjahr: 334 Millionen) – 83,69 Euro pro Kopf. Damit sei 2024 das erfolgreichste Jahr in der Geschichte von Sachsens staatlicher Lotto-Gesellschaft, sagte Schwarz. Am beliebtesten sei nach wie vor die Ziehung 6aus49, auf die fast die Hälfte aller Spieleinsätze (46,7 Prozent) entfallen. Stark zugelegt habe der Eurojackpot mit einem Plus von 33 Prozent, auch das Geschäft mit Rubbellosen entwickle sich sehr erfolgreich. 

Im Schnitt gab es jeden Monat einen Millionengewinn. Das sei außergewöhnlich, erklärte Schwarz. Üblich seien 6 oder 7 solcher Gewinne im Jahr. Insgesamt wurden 169,7 Millionen Euro ausgezahlt. Der höchste Gewinn ging in den Landkreis Görlitz: knapp 4,7 Millionen Euro. Auch der Landeshaushalt profitierte von reichlich Einnahmen aus dem Glücksspiel: 124 Millionen Euro seien an den Freistaat als Erträge und Lotteriesteuer abgeführt worden, hieß es. 

Die drei Spielbanken hätten sich zuletzt ebenfalls ausgezeichnet entwickelt, erklärte Schwarz auf Nachfrage. In Leipzig soll die Spielbank nun vergrößert werden, auch für Dresden sei eine Erweiterung angedacht – dann aber an einem anderen Standort.

Youtube-Studio in ehemaliger Fabrikhalle 

Künftig will Sachsenlotto zudem jüngere Menschen stärker in den Blick nehmen und hat dazu in einer ehemaligen Fabrikhalle in Chemnitz ein Youtube-Studio eingerichtet unter anderem mit einem 3×3-Basketball-Feld und einer mobilen Halfpipe. Hier sollen zunächst zehn Shows zu Themen wie Sport, Musik und Lifestyle produziert werden. Ziel sei es, jungen Talenten eine Bühne und Reichweite zu bieten, hieß es. Sie könnten sich und ihre Projekte vorstellen.