Es ist eines der dunkelsten Kapitel in der Formel-1-Historie. Innerhalb von zwei Tagen verunglücken vor 30 Jahren in Imola zwei Fahrer tödlich. Einer von ihnen war Ayrton Senna. Er war schon zu Lebzeiten eine Legende. 

Nach dem Tod von Ayrton Senna trugen auch die Gondeln auf der Seilbahn zum weltberühmten Zuckerhut in Rio de Janeiro Trauer. Während der Abschiedszeremonie von der Formel-1-Legende in seiner Heimatstadt São Paulo warfen Menschen bunte Blütenblätter aus den in luftiger Höhe für Minuten angehaltenen Kabinen. Der Tod des dreimaligen Weltmeisters am 1. Mai 1994 versetzte Brasilien in Schockstarre. Und die Königsklasse des Motorsports musste nach dem verhängnisvollen Wochenende von Imola einen Ausweg aus ihren vielleicht dunkelsten Stunden finden.

„Senna war für mich unverwundbar“, erzählte Teamchef Frank Williams einmal über seinen damaligen Piloten. „Er ist Gott“, huldigte ihm sein langjähriger Physiotherapeut Josef Leberer. „Er hatte diese Aura, sein Enthusiasmus, seine Neugier und Energie waren beeindruckend“, schwärmte Designer Adrian Newey. „Wenn er nicht umgekommen wäre, wäre er heute vielleicht Präsident Brasiliens.“