Ein geheimes Testspiel gegen RB Leipzig sorgte für Unmut in der Fanszene von Erzgebirge Aue. Wie soll man künftig damit umgehen? Der Club ließ die Mitglieder abstimmen.

Der FC Erzgebirge Aue wird auch künftig Testspiele gegen RB Leipzig bestreiten. Dafür entschieden sich nach mehreren Redebeiträgen auf der Mitgliederversammlung des Fußball-Drittligisten 179 Fans, 148 stimmten dagegen. Die vom Ehrenrat des Clubs eingebrachte Abstimmung soll dem Vorstand und der sportlichen Leitung eine Handlungsempfehlung sein, teilte der Verein mit.

Im vergangenen Sommer hatte ein geheimes Testspiel zwischen Aue und Leipzig für Unruhe in der Fanszene der Veilchen gesorgt. Bereits im Vorfeld des Spiels wurde von der aktiven Fanszene eine Absage gefordert, da man das Konstrukt RB Leipzig – der Club hat nur 23 (Stand März 2024) ausgesuchte stimmberechtigte Mitglieder – wie eine Vielzahl von anderen Anhängern ablehne.

Immer wieder Proteste

Die Clubführung des Drittligisten sah sich zu keiner Absage veranlasst, sah den sportlichen Wert als Generalprobe für den Start in die neue Saison als wichtigen Punkt an. „Aufkommende Kritik daran müssen wir aushalten und den Weg gemeinsam gehen“, hatte Sportchef Matthias Heidrich gesagt. Leipzig gewann den Test auf dem eigenen Trainingsgelände am Cottaweg durch ein Tor von Nachwuchsspieler Robert Ramsak mit 1:0.

Daraufhin kündigten die Ultras des FCE die Zusammenarbeit mit der Vereinsführung auf. In einer Mitteilung sprach die aktive Fanszene von einem „traurigen Punkt in unserer Vereinsgeschichte“, es sein „ein weiteres Stück Kumpelverein“ gestorben. Das Spiel stehe gegen Werte und Identität.

RB Leipzig hatte in der Vergangenheit bei der Ansetzung von Testspielen immer wieder Probleme mit gegnerischen Fans. Oftmals wurden bereits geplante Spiele durch den Druck der Anhänger wieder abgesagt. Ebenfalls im vergangenen Sommer war ein Testspiel gegen den Viertligisten Rot-Weiß Erfurt nach Protesten der Ultras wieder abgesagt worden.