Drei Freundinnen zelten im Wald – am nächsten Morgen ist eine von ihnen tot. Die Bremer „Tatort“ Ermittlerinnen Liv Moormann und Linda Selb erwartet ein komplexer Fall. Verdächtigt werden ein Serientäter und Menschen aus dem engsten Umfeld des Opfers.  

5 von 5 PunktenStarke Charaktere und ein unheimlicher Serientäter: Ein Krimi, der bis zur letzten Minute die Spannung hält

Worum geht’s?

Marlene Seifert (Inez Bjørg David), Viola Klemm (Sophie Lutz) und Ayla Ömer (Pegah Ferydoni) sind seit vielen Jahren befreundet. Die drei haben alle Kinder im Teenager-Alter, mit ihren Familien leben sie in der selben Straße im Bremer Stadtviertel Schwachhausen. Um aus der bürgerlichen Idylle auszubrechen wagen die Frauen ein Experiment: Für ein sogenanntes „Dropping“ lassen sie sich in der Wildnis aussetzen und wollen ohne technische Hilfsmittel nach Hause finden. Doch das geht schief. Am nächsten Morgen liegt Marlene Seifert ermordet im Wald. Die Kommissarinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) ermitteln in zwei Richtungen. Selb glaubt, dass ein als „Handymann“ bekannter Serientäter (Alexander Wüst) etwas mit dem Mord zu tun hat. Er lauerte schon vor einigen Jahren Frauen im Wald auf, um sie nachts zu fotografieren und steht im Verdacht, eine Camperin getötet zu haben. Für Moormann könnte der Täter auch aus dem Familien- und Freundeskreis stammen, denn so innig wie das Verhältnis zwischen den drei Freundinnen auf den ersten Blick erscheint, war es bei Weitem nicht.

STERN PAID Bremen Tatort Stabil 13.35

Warum lohnt sich der „Tatort: Angst im Dunkeln“?

Luxuriöse Stadtvillen, lukrative Jobs und harmonische Familien: Auf den ersten Blick scheinen die Freundinnen Marlene, Viola und Ayla ein perfektes Leben zu führen. Doch das Idealbild bekommt schnell Risse und es wird klar, dass hinter der hübschen Fassade einiges im Argen liegt. Nicht nur zwischen den Erwachsenen gibt es zahlreiche Probleme, auch die Teeanger-Kinder sind zerstritten. Wie Drehbuchautorin Kirsten Peters die Konflikte Schicht für Schicht enthüllt, ist brillant und sorgt dafür, dass jeder verdächtig erscheint, etwas mit dem Mord an Marlene Seifert zu tun zu haben. Zudem arbeitet der Film mit einem interessanten dramaturgischen Kniff: Die Ereignisse im Wald werden mit einem Countdown rückwärts erzählt, so dass die Spannung bis zur letzten Sekunde gewahrt bleibt.

Was stört?

Viele der Szenen im Wald spielen nachts und wurden deshalb im Dunkeln gedreht, was das Zuschauen zum Teil etwas erschwert. Auch die Ausstrahlung des doch recht düsteren Krimis am Ostermontag ist vielleicht nicht ganz optimal. Sonst gibt es an dem spannenden Film nichts auszusetzen.

Tatort Ausstiege 16:40

Die Kommissarinnen?

Moormann und Selb ermitteln erneut ohne ihren dänischen Kollegen Mads Andersen (Dar Salim). Zu Beginn des Films wird kurz erwähnt, dass er bei Europol in Den Haag arbeitet. Eine weitere Rolle spielt er nicht. Stattdessen überzeugen Moormann und Selb als starkes Duo. Gerade die Unterschiedlichkeit der beiden Figuren macht ihren Reiz aus. Die eine analytisch und kühl, die andere bodenständig und geradeheraus. Der Zuschauer erfährt in der Episode auch etwas mehr über Selbs Vergangenheit, die wie das Opfer im Bremer Stadtteil Schwachhausen aufwuchs.

Ein- oder ausschalten?

Packende Geschichte, ein starkes Schauspiel-Ensemble und zwei souveräne Ermittlerinnen: Schalten Sie unbedingt ein!

Die Kommissarinnen Moormann und Selb ermittelten auch in diesen Fällen:

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