Mit harten Einschnitten will VW seine Kernmarke auf mehr Rendite trimmen. Doch ganz so schnell wie geplant soll es nun nicht mehr gehen.
Volkswagen gibt seiner Kernmarke mehr Zeit für die geplanten Kostensenkungen. Das bisher für 2026 gesetzte Ziel einer Umsatzrendite von 6,5 Prozent soll jetzt erst drei Jahre später erreicht werden, sagte Finanzvorstand David Powels bei der Vorlage der Bilanz der Marke für 2024. „Das Ziel bleibt“, sagte er. Es gelte nun aber für 2029. „Und wir sind zuversichtlich, diese Prognose zu halten.“ Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.
Als Grund für die Verschiebung verwies Powels auf eine deutlich verschärfte Marktsituation mit rückläufigen Verkaufszahlen, stärkerem Wettbewerb vor allem in China und veränderten Marktbedingungen in den USA. Mit dem Maßnahmenpaket, das kurz vor Weihnachten mit IG Metall und Betriebsrat vereinbart wurde, habe VW Pkw nun eine solide Basis für die Zukunft. Und die Umsetzung sei in vollem Gange.
Bei der seit Jahren schwächelnden Kernmarke VW hatten sich Unternehmen und Gewerkschaft im Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm geeinigt. 35.000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland bis 2030 wegfallen, was rund jeder vierten Stelle entspricht. Im Gegenzug verzichtet VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen.
Im vergangenen Jahr lag die operative Rendite der Kernmarke nur bei 2,9 Prozent und damit noch einmal deutlich niedriger als 2023, als es 4,1 Prozent waren. Von jedem Euro Umsatz blieben damit nur 2,9 Cent Gewinn übrig. Bei Absatz und Umsatz außerhalb Chinas konnte die Marke zwar leicht zulegen, der operative Gewinn brach jedoch um mehr als ein Viertel von 3,5 auf 2,6 Milliarden Euro ein.