Die Reise von U17 aus Norddeutschland über Speyer nach Sinsheim bewegte Tausende Menschen. Nun wird der Stahlkoloss für Besucher bereitgemacht – beklemmendes Platzgefühl inklusive.

Das ausgemusterte Marine-U-Boot U17 soll ab Frühsommer im Technik Museum in Sinsheim für Besucher zugänglich sein. Ein genaueres Datum nannte das Museum bisher nicht. Das fast 50 Meter lange Gefährt war im Sommer von Speyer nach Sinsheim über Wasser und Land überführt worden – und steht seither auf einem Parkplatz vor dem Museum. 

Bisher seien unter anderem die Verstärkungsbänder für den Transport entfernt und Stützen unter U17 verschweißt worden, erzählte Museumsleiter Andreas Hemmer. Künftig soll das U-Boot über einen Steg von einer der Ausstellungshallen aus zugänglich sein. „Dann kann man original über die Luke ins U-Boot einsteigen, so wie es die U-Bootfahrer auch tun“, sagte Hemmer.

In den kommenden Monaten wird demnach die Inneneinrichtung des rund 350 Tonnen schweren Stahlkoloss‘ vorbereitet. Hebel und Knöpfe etwa würden vor Vandalismus geschützt, sagte Hemmer. Eine Belüftung müsse geschaffen werden, eine Brandmeldeanlage eingebaut. Das Gefährt müsse an das Stromnetz angeschlossen und dafür die Spannung umgestellt werden.

Originalgeräusche von U-Booten

„Es wird ein bisschen was auch multimedial eingebaut, damit eben das Erlebnis möglichst authentisch ist für die Besucher.“ So solle es etwa Originalgeräusche aus U-Booten geben, verschiedene Beleuchtungen, aber auch Monitore, die Karten zeigten. Das Essen werde etwa mit leeren Verpackungen dargestellt.

Besucher werden demnach in U17 neben der Brücke und dem Maschinenraum auch die Kombüse, die Dusche und die Schlafplätze der Besatzung sehen können. Durch U17 führe ein schmaler Gang, teilweise nur 80 bis 100 Zentimeter breit, sagte Hemmer. Die Durchgangshöhe liege teilweise bei schätzungsweise nur 160 Zentimetern.

Ehemalige Besatzungsmitglieder sollen durch das U-Boot führen

Ehemalige Besatzungsmitglieder von U17 sollen künftig auch durch das U-Boot führen, das von 1973 bis 2010 im Einsatz war. Standort des Gefährts für 23 Mann Besatzung war Eckernförde. Nach der Ausmusterung folgte nach Gesprächen mit dem Bundesverteidigungsministerium und der Bundeswehr ein Leihvertrag durch die Technik Museen Sinsheim Speyer

Vor mehr als eineinhalb Jahren hievte ein Portalkran das Gefährt in Kiel auf einen Schwimmponton. Nach einem Etappenziel in Speyer (Pfalz) erreichte es im Juli Sinsheim. Tausende Menschen standen am Rheinufer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und verfolgten den Transport des ungewöhnlichen Exponats. Das gesamte Projekt kostete den Museen zufolge rund zwei Millionen Euro und wurde überwiegend mit Spenden finanziert.