Vor kurzem wurde im Londoner Auktionshaus Sotheby’s ein KI-Bild für 1,1 Millionen US-Dollar verkauft. Der Direktor der Kunsthalle Bremen glaubt nicht daran, dass der Hype um KI-Kunst langfristig hält.
Der Direktor der Kunsthalle Bremen, Christoph Grunenberg, geht nicht davon aus, dass der aktuelle Hype um KI-Kunst langfristig anhält. „In der Kunst geht es um Inhalte, komplexe Emotionen und feine Anspielungen“, sagt Grunenberg. „Das kann Kunst, die von Künstlicher Intelligenz geschaffen wird, nicht leisten.“
KI-generierte Bilder seien oftmals „kitschig und auf Hochglanz poliert“. Das Londoner Auktionshaus Sotheby’s hatte vor kurzem für knapp 1,1 Millionen Dollar das Bild „AI God“ (KI-Gott) versteigert, das von einem humanoiden Roboter geschaffen wurde.
„Ich würde niemanden empfehlen, Geld in KI-Kunst zu investieren“, betonte Grunenberg. Er verwies auf frühere Hypes etwa mit NFT-Kunst. Die Abkürzung steht für „Non-Fungible Token“ und ist eine Form von digitaler Kunst, die auf der Blockchain-Technologie basiert.
„NFT-Kunst hat enorm an Wert verloren. Damit wurde sehr viel Geld versenkt“, sagte der Kunsthallen-Direktor. NFT- oder KI-Kunst gegenwärtig in die Sammlung der Kunsthalle Bremen aufzunehmen, könne er sich daher nicht vorstellen. „Man muss nicht jeden neuesten Trend mitmachen.“
Bei Computergrafik sieht es anders aus: Die Kunsthalle Bremen besitzt weltweit eine der größten Sammlungen in der Sparte. Die Werke stammen aus den 1950er-Jahren bis 1980er-Jahren. „Wir schätzen sie sehr“, sagte Grunenberg.
Aber auch diese Darstellungsart sei eher ein Randbereich in der Kunstgeschichte. Die Sammlung ist ein Geschenk des verstorbenen Künstlers, Physikers und Science-Fiction-Autors Herbert W. Franke, der als Pionier der Computerkunst gilt. Aktuell ist in der Kunsthalle die Sonderausstellung „Kirchner Holzschnitte“ zu sehen.