Die Zeichen verdichteten sich schon seit einigen Wochen – nun hat der Senat der Universität Göttingen für die Abwahl des umstrittenen Uni-Präsidenten Metin Tolan gestimmt.

Im Streit um die Amtsführung des Präsidenten der Universität Göttingen, Metin Tolan, hat eine Mehrheit des Senats der Hochschule für eine Abwahl gestimmt. Allerdings ist diese noch nicht wirksam. Die Abwahl müsste noch von dem Stiftungsausschuss der Universität bestätigt werden, teilte die Hochschule mit. Für den Fall, dass sich beide Gremien am Ende nicht einigen können, entscheidet der Senat allein abschließend über die Abwahl.

Gerüchte über eine Abwahl des Präsidenten hielten sich seit einigen Wochen. Laut einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte Tolan den Rückhalt des Senats verloren. In dem von den stimmberechtigten Mitgliedern des Gremiums verfassten Papier von Ende August heißt es, es gebe eine tiefe Vertrauens- und Führungskrise sowie eine unklare Zukunftsstrategie. Eine Wiederwahl Tolans 2026 werde es nicht geben.

Hintergrund ist den Angaben zufolge unter anderem das Scheitern der Universität in der Exzellenzinitiative im Februar. Alle fünf Anträge der Uni für neue Förderungen als Exzellenzcluster waren abgelehnt worden. Die Uni Göttingen ist mit mehr als 26.000 Studierenden im vergangenen Sommersemester die größte Hochschule in Niedersachsen. Tolan hatte am Montag eine Schlichtung angeboten.