Thailand steht nach dem Flammeninferno in einem Schulbus unter Schock. Mehr als die Hälfte der Kinder an Bord sind tot. Der Fahrer, der zunächst geflohen war, hat sich der Polizei gestellt.

Nach dem verheerenden Brand in einem Schulbus in Thailand mit vielen Toten hat sich der Fahrer der Polizei gestellt. Der 48-Jährige war zunächst geflohen, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Flammen mit einem Feuerlöscher unter Kontrolle zu bringen, wie die Zeitung „Kahosod“ unter Berufung auf die Polizei berichtete. Bei dem Feuer waren am Dienstag nach Behördenangaben 23 Insassen ums Leben gekommen: 20 Kinder und drei Lehrerinnen. Mehrere weitere Kinder wurden schwer verletzt. Die Gruppe war auf einem Schulausflug.

Der Fahrer wurde mittlerweile von der Polizei vernommen. Ihm werde fahrlässiges Fahren vorgeworfen, das zu Todesfällen, Verletzungen und Sachschäden geführt habe, hieß es. Auch wird er der unterlassenen Hilfeleistung beschuldigt. Auf im Internet verbreiteten Fotos war aber auch zu sehen, wie er zunächst versuchte, mit einem Feuerlöscher die Flammen unter Kontrolle zu bringen.

Er bestätigte die Aussagen von Augenzeugen, dass ein geplatzter Reifen für das Unglück verantwortlich war. Der Reisebus war dadurch auf eine andere Fahrspur geraten, hatte ein Auto gerammt und war anschließend an der Leitplanke entlanggeschrammt. Dabei brach das Feuer in dem gasbetriebenen Fahrzeug aus. Besonders schlimm: Der Notausgang ließ sich offenbar nicht öffnen. Dem zuständigen Busunternehmen sei vorübergehend die Lizenz entzogen worden, berichtete die Zeitung „The Nation“.

Identifizierung der Opfer ist schwierig

Insgesamt befanden sich 38 Schüler im Alter zwischen 6 und 15 Jahren sowie ihre sechs Begleiter in dem Bus. Sie waren aus der Provinz Uthai Thani unterwegs zu einem Ausflug in die 200 Kilometer entfernt liegende Hauptstadt Bangkok. Laut dem Sender ThaiPBS World sind die meisten Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Um die Toten zu identifizieren, seien DNA-Proben von Angehörigen entnommen worden.

Thailand gehört zu den Ländern mit den meisten schweren Verkehrsunfällen weltweit. Besonders häufig sind Motorradfahrer betroffen. Oft sind ganze Familien ohne Helm auf einem einzigen Motorroller unterwegs. Ursache der vielen schweren Unfälle sind neben dem schlechten Straßenzustand, überhöhter Geschwindigkeit und Trunkenheit am Steuer auch veraltete Fahrzeuge, die nicht genug gewartet werden.