Es wird wieder mehr eingekauft, wobei der Online-Handel Federn lässt. Dennoch meinen Experten: Die Verschiebung von Offline zu Online dauert an.

Der Umsatz im Online-Versandhandel ist in Mecklenburg-Vorpommern im ersten Halbjahr um 23,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 zurückgegangen. Der Einzelhandelsumsatz insgesamt legte hingegen um 1,5 Prozent zu, wie aus aktuellen Daten des Statistischen Landesamtes hervorgeht.

Danach konnten insbesondere Apotheken und der Einzelhandel mit medizinischen, orthopädischen und kosmetischen Artikeln zulegen, und zwar preisbereinigt um 5,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Der Umsatz des Lebensmitteleinzelhandels wuchs den Angaben zufolge um 2,8 Prozent. Schatten gab es bei den Händlern von Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf – hier verzeichneten sie Statistiker ein Umsatzminus von preisbereinigt 3,0 Prozent im ersten Halbjahr.

Handelsverband bestätigt Minus

Dem Handelsverband Nord zufolge war nach einem Boom bei Interneteinkäufen während der Corona-Pandemie der Umsatz im Onlinehandel 2022 erstmals rückläufig, und zwar bundesweit um neun Prozent auf 90,4 Milliarden Euro. „Die Zahlen für 2023 und im ersten Quartal 2024 lassen für dieses Jahr einen weiteren Rückgang erwarten, der möglicherweise sogar zweistellig ausfallen könnte“, sagte Kay-Uwe Teetz von dem Verband. 

Nach seiner Einschätzung bedeutet das jedoch keine Trendwende zurück zum stationären Handel. Der Anteil von Online am Gesamtumsatz des Einzelhandels in Deutschland habe 2022 mit 15,7 Prozent immer noch höher gelegen als 2019 vor der Pandemie (13,3 Prozent). Stationäre Einzelhändler kämen zwar zurück, erklärte Teetz. „Das geht weniger auf Kosten der reinen Onlinehändler, sondern auf Kosten der eigenen Online-Umsätze im stationären Bereich.“