Wo hört die Schweiz auf und wo fängt Italien an? Das musste zuletzt neu ausgehandelt werden, denn die Grenze zwischen den beiden Staaten soll verschoben werden.

Mitten in Europa wird eine Grenze zwischen zwei Staaten verschoben. Der Bundesrat der Schweiz hat in der vergangenen Woche genehmigt, dass der Verlauf der Staatsgrenze zum Nachbarland Italien verändert wird. 

Der Grund liegt in der Beschaffenheit der Grenze in den Hochgebirgsregionen. Dort wird ihr Verlauf unter anderem von Gletschergratlinien oder Wasserscheiden bestimmt. Die Erhitzung des Klimas in Mitteleuropa macht die Anpassung nun offenbar notwendig. „Aufgrund der Gletscherschmelze verändern sich diese Formationen jedoch, was zu einer Änderung der dynamisch definierten Landesgrenze führt“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Bundesrats. Beide Länder seien gewillt, ihre gemeinsame Grenze zu bereinigen. Ein entsprechendes Abkommen sei vorbereitet worden. 

Schweiz und Italien teilen sich rund 800 Kilometer Grenze

Von Schweizer Seite wurde dieses nun verabschiedet. Sobald auch Italien das Abkommen unterzeichnet haben wird, werde die Grenzbereinigung umgesetzt. Die Einigung betrifft die Region um den bekannten Wintersportort Zermatt am Matterhorn. Die Schweiz und Italien teilen sich rund 800 Kilometer Landgrenze. Insgesamt handele es sich bei dem angekündigten Schritt nur um „eine geringfügige Bereinigung“, so der Schweizer Bundesrat.

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In naher Zukunft soll zudem auch die Grenze von der Schweiz zu Frankreich den neuen Realitäten angepasst werden. Grund hierfür seien vor allem die Renaturierung zweier Flüsse sowie der Bau einer Straßenbahnlinie, berichtet das Schweizer Radio und Fernsehen.

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Quellen: Schweizer Bundesrat, Schweizer Radio und Fernsehen