In einigen Regionen Sachsen-Anhalts wurden in den vergangenen Tagen Temperaturen unter null gemessen. Nun soll es wieder milder werden. Was bedeutet das für die Natur?

Der April zeigt sich in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr genau so, wie es für ihn typisch ist – nämlich wechselhaft. Auf die vergangenen eher kühlen Tage sollen ab dem Wochenende wieder wärmere Tage folgen, wie der Deutsche Wetterdienst am Samstag prognostizierte. Am Wochenende und zu Beginn der neuen Woche liegen die Temperaturen demnach meist um oder sogar über 20 Grad. Einzig am Sonntag könnte es stellenweise regnen, ansonsten bleibt es den Wetterexperten zufolge trocken.

Wetterwechsel seien im Frühjahr nicht ungewöhnlich, setzten den Pflanzen aber zu, erklärte Erik Hecht vom Bauernverband in Sachsen-Anhalt der Deutschen Presse-Agentur. „Die starken Fröste zwischen dem 21. und 24. April haben dazu geführt, dass im Obst-, Wein- und Gemüsebau teils massive Schäden entstanden sind. Aufgrund der überdurchschnittlichen Temperaturen in den Vorwochen waren die Pflanzen weiter als üblich entwickelt.“

Die Winzer des Landes müssten deshalb schon jetzt von „weitreichenden Verlust der diesjährigen Ernte ausgehen“, so Hecht. Der Weinbauverband Saale-Unstrut sprach von „massiven“ Frostschäden, derentwegen davon auszugehen sei, dass in dem Anbaugebiet statt der üblichen 5 bis 5,5 Millionen Liter nicht mehr als 3 Millionen Liter produziert werden könnten. „Die Anti-Frost-Maßnahmen vieler Winzer wie Feuertonnen, das Anzünden von Strohballen und Frostkerzen wurden nicht mit Erfolg belohnt. Der bisher erfolgte Austrieb ist aus jetziger Sicht zu 80 bis 100 Prozent erfroren“, hieß es seitens des Verbands.

Erdbeer-Anbauflächen würden als wirtschaftlicher Totalschaden gewertet, ergänzte Hecht. „Wie stark sich der Frost auf den Raps und Zuckerrüben auswirken wird, ist noch nicht absehbar.“ Näheres werde sich im Mai zeigen. Damit noch stehende Bestände den Stress der frostigen Tage kompensieren könnten, hofften die Bauern also auf milde Witterung in den kommenden Wochen.