Die Aorta ist die größte Schlagader unseres Körpers. Wegen ihrer großen Bedeutung gab es in den Chirurgie-Leitlinien kürzlich eine Änderung. So profitieren Patienten davon.
Sie ist nicht nur besonders komplex und aus vielen Abschnitten aufgebaut – die Hauptschlagader dirigiert auch als eine Art „Chef-Blutgefäß“ den gesamten Organismus: Mit Rezeptoren erfasst sie den Blutdruck und optimiert ihn ständig. In der Nähe der linken Herzkammer, wo die Aorta entspringt, ist sie so elastisch, dass sie sich stark weiten und verengen kann, um den Blutfluss im ganzen Körper zu regeln. Wegen ihrer großen Bedeutung wird die Aorta in den Chirurgie-Leitlinien seit Kurzem als eigenständiges Organ geführt.
Mehr Routine durch viele OPs an der Aorta
Davon sollen vor allem die Patienten profitieren. Zurzeit wird die Schlagader in vielen Kliniken noch von unterschiedlichen Fachgebieten versorgt: Herzchirurgen operieren den herznahen Teil im Brustkorb, Gefäßchirurgen nehmen die Eingriffe an der Bauchaorta vor. Künftig soll die Therapie in Krankenhäusern gebündelt werden, in denen Ärztinnen und Ärzte besonders viele OPs an der Aorta durchführen, um mehr Routine und eine bessere Versorgungsqualität zu erreichen.
STERN PAID Ärzteheft Lebensader17.36
Solche Zentren können auch eine umfassendere Diagnostik anbieten, etwa mit Computertomografie und einem Ultraschall der Kopf-Hals-Gefäße, die von der Aorta zum Gehirn führen. Bildgebende Verfahren sind so wichtig, weil zum Beispiel ein Aortenaneurysma, eine gefährliche Aussackung, die irgendwann reißen kann, lange keine Beschwerden verursacht und daher oft erst spät und nur per Zufall erkannt wird.