Ein Unwetter fegt am Montagabend durch mehrere thüringische Kreise und hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. In einem Fall gab es ganz viel Glück im Unglück.
Umgestürzte Bäume, Stromausfälle und Einschränkungen im Bahnverkehr: Ein Unwetter hat am Montagabend in Thüringen gewütet.
In einem Fall wäre es in Pößneck (Saale-Orla-Kreis) laut Stadtbrandmeister René Lippke fast zu einem schrecklichen Unglück gekommen: Eine große Trauerweide stürzte dort auf zwei Autos und auf ein Haus. Dabei durchschlug der Baum das Hausdach, ein großer Ast landete demnach in einem Bett, in dem ein Kind schlief. „Es war wohl relativ eng. Das Kind hatte enorm Glück“, so Lippke am Dienstag.
Verletzt wurde niemand. Ein Auto sei komplett zerstört worden, das andere stark beschädigt. Der Baum selbst sei mit geschätzten elf Tonnen Gewicht schwierig abzutragen gewesen.
Trampolin landet auf Auto im Norden Thüringens
Auch in Nordthüringen rückten Feuerwehrleute und Polizisten mehrfach wegen umgestürzter Bäume aus. Äste und Stämme blockierten etwa Straßen im Kyffhäuserkreis und im Landkreis Nordhausen. Verletzte gab es dort laut Polizeimitteilung von Dienstag nicht. Herunterfallende Äste und Gegenstände führten zu Schäden an Autos. In Mühlhausen blies der Sturm demnach ein Trampolin auf ein geparktes Fahrzeug.
Im Süden Thüringens landeten ebenfalls Bäume und Äste auf Straßen: Bei Meiningen sei ein Auto über einen größeren Ast gefahren und sei dabei leicht beschädigt worden, sagte eine Polizeisprecherin.
Stromausfälle und Zugumleitungen
Zudem fiel wegen des Unwetters in der Nacht auf Dienstag in mehreren Thüringer Haushalten der Strom aus. 6000 Kunden der Thüringer Energienetze GmbH seien von den Störungen betroffen gewesen, teilte ein Sprecher des Netzbetreibers mit. Herumfliegende Äste, umstürzende Bäume und aneinander schlagende Leitungen verursachten nach Angaben des Netzbetreibers die Störungen.
Infolge des Unwetters wurden am Montagabend auch ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt umgeleitet. Die Züge verspäten sich den Angaben der Deutschen Bahn zufolge um etwa 75 Minuten.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Montagabend vor örtlich starken Gewittern, teils schweren Sturmböen und verbreitet Sturm und Windböen gewarnt.