Weil die Instandsetzungskosten für die „Gorch Fock“ um mehr als 100 Millionen Euro in die Höhe schossen, müssen sich nun sechs Angeklagte vor Gericht verantworten. Im Raum steht Betrug und Korruption.
Der Skandal um die teure Reparatur des Marine-Segelschulschiffs „Gorch Fock“ beschäftigt ab diesem Dienstag das Landgericht Oldenburg. Sechs Angeklagte zwischen 32 und 67 Jahren müssen sich in dem Korruptionsverfahren verantworten, darunter zwei 55 Jahre alte Ex-Vorstände der Elsflether Werft. Alle Angeklagten arbeiteten für die Werft oder mit dieser zusammen.
Die Elsflether Werft war unter anderem mit der Instandsetzung der „Gorch Fock“ beauftragt worden. Die Kosten waren den Ermittlern zufolge von 9,6 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro gestiegen.
„Gorch Fock“-Reparatur: insgesamt sechs Angeklagte
Die Ermittler werfen den beiden Ex-Vorständen der Werft unter anderem gewerbsmäßigen Betrug in einem besonders schweren Fall vor, eine frühere Vorstandsassistentin (32) soll gegen das Kreditwesengesetz verstoßen haben.
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Ein technischer Kostenprüfer des Marinearsenals (67) wird der Vorteilsannahme in sieben Fällen verdächtigt. Ein ehemaliger Chef eines Subunternehmens (53) und eine 38 Jahre alte Mitarbeiterin dieser Firma sollen sich in drei Fällen der gemeinschaftlichen Vorteilsgewährung schuldig gemacht haben.
Das Verfahren ist aufgrund der vielen Beteiligten vom Gericht in die Weser-Ems-Hallen in Oldenburg verlegt worden. Zunächst wurden Termine bis zum 11. Dezember angesetzt.