Einen Tag nach dem Messerattentat mit sieben Toten in Sydney steht Australien unter Schock. Eines der Opfer war die 38-jährige Ashlee G. Sie rettete ihr Baby – und verstarb nur wenig später. Das Land feiert sie als Heldin.
Es heißt, die Liebe einer Mutter sei unendlich. Im Fall von Ashlee G. kann man da wohl nur zustimmen. Die 38-Jährige ist eines von sechs Opfern des Attentäters, der am Samstag in einem Einkaufszentrum in Sydney mit einem Messer wahllos auf Menschen einstach. Und vielleicht hätte es noch eine weitere Tote gegeben, wenn sich G. nicht aufgeopfert hätte: ihre eigene Tochter.
Wie unter anderem der britische „Guardian“ berichtet, habe der Attentäter G. und ihre neun Monate alte Tochter angegriffen. Dabei verletzte er beide mit Stichen schwer. Um ihre Tochter zu retten, warf die blutüberströmte Frau ihr Baby einem Mann zu, der sie auffing und gemeinsam mit mehrere weiteren Personen aus Kleidungsstücken einen improvisierten Druckverband anlegte.
Messerattentat in Sydney: Frau warf Mann ihr Baby zu, um es zu retten
Laura Jayes, eine Nachrichtensprecherin beim TV-Sender Sky News Australia, kannte die Mutter laut eigenen Angaben und erklärte: „Das Baby wurde operiert. Ihre Mutter hat es nicht geschafft.“
Ein Mann, der anonym blieb und dabei half, das Baby zu versorgen schilderte die Situation gegenüber dem Sender 9 News Sydney: „Das Baby und die Mutter wurden niedergestochen. Sie kam mit der Tochter zu mir und warf sie nach mir – ich fing sie auf, aber es sah nicht gut aus. Da war eine Menge Blut auf dem Boden.“
Der Bruder des Mannes ergänzte: „Wir schrien immer wieder, dass wir Klamotten bräuchten, Shirts, um Kompressen zu binden und die Blutung zu stoppen. Bei Tochter und Mutter.“
G.s Schicksal berührt Australien
Die Männer hätten sich gemeinsam mit G., ihrer Tochter und weiteren Personen in einem Laden in Sicherheit gebracht und dann nach Hilfe gerufen. Hilfe, die für G. zu spät kam. Durch sie konnte ihre Tochter gerettet werden, die 38-Jährige jedoch verstarb kurz darauf in einem Krankenhaus an den Stichverletzungen. Amoklauf Sydney Polizistin 1640
Ihr Schicksal berührt ganz Australien. Jayes beschrieb sie als „unglaublichen Menschen“. „Sie war eine dieser Multitalente. Eine unglaubliche Athletin, klug, so schön. Sie hatte sich so sehr darüber gefreut, Mutter zu sein. All das wurde ihr binnen Sekunden weggerissen. Ihre Tochter soll irgendwann erfahren, was für eine unglaubliche Mutter ihre Mum war.“
Quellen: The Guardian, BBC