Erich Ribbeck hat mit Bayer Leverkusen einst den ersten großen Titel gewonnen. Die anstehende Meisterschaft seines Ex-Clubs hat für den Ex-Bundestrainer einen besonderen Stellenwert.
Der ehemalige Bundestrainer Erich Ribbeck hat Leverkusens Coach Xabi Alonso einen Meisterbrief geschrieben. In dem in der „Bild“ veröffentlichten Schreiben hat der 86-Jährige vor allem seine Freude zum Ausdruck gebracht, dass Alonso weiter Trainer in Leverkusen bleibt. „Xabi, Du hattest sicher mehrere Möglichkeiten, um Bayer 04 jetzt zu verlassen. Aber Du möchtest lieber noch mit Deiner Mannschaft weitermachen. Da bildest Du heutzutage eine ungewöhnliche Ausnahme. Du wirkst auf mich geerdet, mir gefällt Dein Umgang mit Deinen Trainerkollegen. Du bist authentisch. Und ich glaube, dass das auch bei Deinen Spielern gut ankommt“, schrieb Ribbeck.
„Lieber Xabi Alonso!“, begann Ribbeck den in seiner Wahlheimat Teneriffa verfassten Brief. „Zunächst möchte ich mir als älterer Trainerkollege erlauben, Dich duzen zu dürfen. Xabi, Du stehst mit Deiner wunderbaren Mannschaft und Deinem Trainerteam dicht vor einem historischen Erfolg. Ich freue mich sehr darüber, dass mein ehemaliger Verein Bayer 04 Leverkusen bald endlich seine erste Deutsche Meisterschaft feiern wird.“
Ribbeck trainierte Leverkusen von 1985 bis 1988 und noch einmal in der Saison 1995/96. Er war der erste Trainer, der mit Bayer 04 einen Titel gewann – 1988 holte er mit der Werkself den UEFA-Cup. „Der erste Titel war ein Meilenstein in der Geschichte von Bayer 04“, schrieb Ribbeck und fügte an: „36 Jahre sind seitdem vergangen. Die Fußball-Welt hat sich längst komplett verändert. Das Fußball-Spiel ist eine andere Sportart geworden.“
Geblieben sei in all den Jahren die große Sehnsucht in Leverkusen nach der ersten Meisterschaft. „Dieser Meistertitel 2024 ist mit Sicherheit höher zu bewerten als damals unser Gewinn des Europapokals“, meinte Ribbeck. Kein Team, so der ehemalige Bundestrainer, „hat es so sehr verdient. Die Art und Weise, wie Ihr aufgetreten seid, erfüllt mich mit großer Freude und ich halte es für realistisch, die Saison unbesiegt zu beenden.“
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