Die positive Dopingprobe des Magdeburgers Nikola Portner sorgt im Handball für Wirbel. Was würden Methamphetamine bei einem Keeper bewirken? Experte Fritz Sörgel erklärt es.
Aus Sicht des Doping-Experten Fritz Sörgel wäre eine Einnahme von Methamphetaminen für einen Handball-Torwart nicht verwunderlich. Auf dieser Position müsse man reaktionsschnell sein, erklärte der 74 Jahre alte Professor für Pharmakologie der Deutschen Presse-Agentur: „Einer, der eine Zehntelsekunde schneller die Hand hochreißt, hält den Siebenmeter.“
Amphetamine würden physisch als auch psychisch die Leistung stimulieren. „Beim Torwart geht es allerdings weniger ums Durchhaltevermögen, aber um Reaktionsgeschwindigkeit unter stressigen Bedingungen“, sagte Sörgel.
Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Nada) hatte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass in einer positiven Wettkampfprobe bei dem 30 Jahre alten Schweizer Nationaltorwart Nikola Portner vom SC Magdeburg Methamphetamine gefunden worden seien und es sich um Crystal Meth handle. Portner hatte geschockt auf das Ergebnis reagiert, vom Präsidium der Handball-Bundesliga war er am Donnerstag mit sofortiger Wirkung vorläufig suspendiert worden.
Bei einer Einnahme solcher Methamphetamine eine oder anderthalb Stunden vor dem Spiel sei deren Wirkung lange genug, dass sie ein Handballspiel aushalten würden, erklärte Sörgel. Eine gewisse psychische Abhängigkeit könne entstehen, wenn man wisse, „unter diesen Bedingungen mit diesem Medikament geht es besser“. Damit eine echte Sucht im klassischen Sinne entstehe, müsste man es über längere Zeit mehr oder weniger täglich nehmen, sagte Sörgel.
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