Einmal im Jahr laden Rolex-Boss Jean-Frédéric Dufour und Messe-Chef Matthieu Humair zur Uhrenschau nach Genf. Dort präsentieren fast alle namhaften Manufakturen ihre neuesten Kreationen. Das sind die Highlights.

Für Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour ist die Uhr das „letzte rein mechanische Produkt“, wie er im Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ kürzlich erklärte. Es ist dem Chef einer der wohl bekanntesten Marken der Welt daher beinahe ein persönliches Anliegen, seiner Branche mit der Uhrenmesse „Watches & Wonders“ einmal im Jahr eine große, schillernde Bühne zu bieten.

Rolex ruft – (fast) alle kommen

Seinem Ruf folgen fast alle, die Liste der namhaften Aussteller ist daher sehr lang: Cartier, Chanel, A. Lange & Söhne, Hublot, IWC, Rolex, Tudor, Nomos, Piaget, Van Cleef & Arpels und viele mehr zeigen in Genf, was die hauseigenen Ateliers leisten. Es gibt sogar Besuch aus dem für die Schweizer Uhrenwelt einst so gefährlichen Japan: Mit Grand Seiko stellt ausgerechnet die Luxus-Marke des Unternehmens seine mechanischen Kreationen vor, welches Anfang der Siebziger die Vorarbeit für die Quarz-Krise leistete und die stolze Welt hochwertiger Uhren jahrelang aus den Angeln hob.

Grand Seiko14.22

Inzwischen sieht die Bedrohung für die Uhrenbranche ganz anders aus: Entweder tragen junge Leute erst gar keine Uhr mehr, oder sie entscheiden sich für eine Smartwatch mit Bildschirm. Doch es zeigt sich, dass beide Welten parallel existieren können – mechanische Uhrwerke wecken bei den Menschen nach wie vor große Begeisterung und bieten eine seltene Chance für Digital Detox, also eine Pause von der digitalen Welt.

Uhren für 600.000 Euro – und Modelle für unter 2000 Euro

Und so schaut die Welt auch dieses Jahr wieder gespannt in die Wiege der Uhrenwelt nach Genf, wo es erneut viele spannende Neuheiten zu entdecken gibt. Wie immer gilt: Je komplizierter, desto teurer: Highlights von Edelmarken wie A. Lange & Söhne, Bulgari oder IWC liegen weit im sechsstelligen Bereich und sind damit wenig alltagstauglich.

Doch auch normale Uhren finden in Genf ihre Zielgruppe: Nomos richtet sich mit über 30 verschiedenen Farbkombinationen vor allem an jüngeres Publikum und hält den Preis unter der 2000-Euro-Marke, auch Oris und Tudor bleiben mit ihren Modellen preislich auf dem Boden. 

Teuerste Rolex-Uhren der Welt 12.35

Eine andere Richtung scheint hingegen Gastgeber Rolex einzuschlagen. Nur eine einzige Neuheit der Krone ist dieses Jahr noch aus Edelstahl, der Rest ist entweder aus Gold oder Platin. Preislich entfernt sich Rolex damit immer weiter von der Schwestermarke Tudor.

Eine Auswahl der diesjährigen Messe-Highlights finden Sie in dieser Bildergalerie