Niederprasselndes Wasser hat im Berliner Ensemble großen Schaden angerichtet. Intendant Reese spricht von Auswirkungen mindestens bis zur Sommerpause.
Das Berliner Ensemble will nach dem Wasserschaden in den kommenden Tagen einen Notfallspielplan für Mai präsentieren. „Den Plan für Mai können wir spätestens in einer Woche veröffentlichen und dann hoffentlich wie im normalen Turnus auch Juni und Juli“, sagte Intendant Oliver Reese der Deutschen Presse-Agentur.
Am Freitag war umgerechnet etwa der Inhalt von 80 vollen Badewannen aus der Sprinkleranlage auf die Bühne und Unterbühne des Großen Hauses niedergeregnet. „Es ist noch nicht klar, warum die Sprinkleranlage angegangen ist, es gab keinen Brand“, sagte Reese. „Wir haben unglaublich schnell reagiert.“
Schäden frühestens in Sommerpause behebbar
„Die ca. 12.000 bis 15.000 austretenden Liter Wasser waren allerdings genug, um die Drehscheibe außer Kraft zu setzen, den Bühnenboden zu ruinieren und alle Maschinenzüge außer Gefecht zu setzen. Diese Schäden werden wir frühestens in der Sommerpause beheben können. Zudem wurde ein Großteil der Scheinwerfer, die im Bühnenraum eingebaut waren, zerstört sowie einige Lautsprecher und auch das Inspizientenpult ist irreparabel defekt. Außerdem gehen wir von schweren Schäden bei den Serverschränken aus, die Schadensprüfung dauert aktuell aber noch an.“
Ausfallende Vorstellungen im April
Im April fallen zahlreiche Vorstellungen aus, wie etwa „Hedda“ und „It’s Britney, bitch!“. Stattdessen bietet Schauspielerin Katharina Thalbach eine Lesung an. Die Premiere von Sibylle Bergs „RCE“ soll aber wie geplant am 25. April stattfinden.
Schaden in Millionenhöhe
Das einst von Bertolt Brecht gegründete Theater bezifferte den Schaden auf Millionenhöhe. „Es ist davon auszugehen, dass die entstandenen Schäden eine Frage für die Versicherung sind. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) unterstützt uns hier derzeit in hervorragender Weise und hilft bei einem Großteil des Schadensmanagements“, so Reese.
Jede ausgefallene Vorstellung bedeute in dieser Situation einen zusätzlichen finanziellen Verlust. Deswegen ruft Reese umso intensiver dazu auf, zu den übrigen Veranstaltungen zu kommen: „Besuchen Sie jetzt aus Solidarität unseren veränderten Spielplan!“