Ein Boot mit mehr als 30 Flüchtlingen kentert vord er italienischen Insel Lampedusa. Patrouillenboote können einige Schiffbrüchige retten – doch für mindestens acht Menschen kommt die Hilfe zu spät.

Bei einem neuen Schiffsunglück im Mittelmeer sind nach Angaben der italienischen Behörden mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Der italienischen Küstenwache zufolge kenterte ein Boot mit mehr als 30 Flüchtlingen an Bord etwa 30 Seemeilen südöstlich der Insel Lampedusa in internationalen Gewässern. Trotz schwieriger Bedingungen sei es Patrouillenbooten gelungen, viele der Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen, hieß es. Auf dem Weg nach Lampedusa seien dann aber einige Migranten an den Folgen der Unterkühlung gestorben.

Nach Angaben der Behörden vom Abend wurden nach der Ankunft auf der kleinen italienischen Insel 23 Überlebende gezählt. Mehrere von ihnen mussten notärztlich versorgt werden. Die genauen Umstände des Unglücks waren noch unklar. Die Berichte von Überlebenden waren teils widersprüchlich. Unterschiedliche Angaben gab es auch dazu, wie viele Menschen noch vermisst werden. Auch zur Herkunft des gekenterten Bootes gab es keine gesicherten Erkenntnisse. Oft kommen solche Schiffe aus Libyen, Ägypten oder Tunesien. Unter den Todesopfern ist nach Informationen der Behörden auch ein Kleinkind.

Auf dem Mittelmeer kommt es seit mehreren Jahren immer wieder zu tödlichen Katastrophen mit Flüchtlingsbooten. Nach Angaben der europäischen Grenzschutzagentur machten sich allein im vergangenen Jahr mehr als 150.000 Menschen aus Afrika auf den gefährlichen Weg über die sogenannte zentrale Route des Mittelmeers nach Europa. Für die Überfahrt in oft kaum seetüchtigen Booten verlangen Schleusern in der Regel mehrere tausend Euro.