Die rund 4000 Ausstellungsstücke des ehemaligen Coburger Puppenmuseums werden demnächst in einer Kulturfabrik am Stadtrand aufbewahrt. Wann sie wieder zu besichtigen sind, ist offen.

Die Exponate des ehemaligen Coburger Puppenmuseums werden ab Mai in der Kulturfabrik Cortendorf am Stadtrand von Coburg eingelagert. Wann und wo die rund 4000 Ausstellungsstücke wieder öffentlich präsentiert werden, sei derzeit völlig offen, sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bisher war die Sammlung im ehemaligen Museumsgebäude in der Rückertstraße aufbewahrt worden.

Es gebe die Idee, jeweils Teile der Ausstellung an wechselnden Orten zu zeigen, sagte der Sprecher. „Aber zunächst muss ein Konzept ausgearbeitet werden, wie man die Exponate der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen kann.“ Dennoch sei man froh, die Museumssammlung sicher untergebracht zu haben. „Der Raum ist klimatisiert, dort geht nichts kaputt.“

Im November 2022 hatte der Coburger Stadtrat beschlossen, das Museum in der Coburger Altstadt zum Ende des Jahres 2022 zu schließen. Gründe dafür waren die stark gesunkenen Besucherzahlen und die fehlende Barrierefreiheit. Das denkmalgeschützte Museumsgebäude in der Rückertstraße hatte zudem den Nachteil, dass die Puppen, Puppenhäuser und -accessoires auf mehr als 30 kleine Ausstellungsräume verteilt werden mussten. Es gab keinen größeren Raum, in dem sich Besuchergruppen wie Schulklassen hätten versammeln können.

2023 wollte eine private Stiftung aus Rödental bei Coburg die Exponate übernehmen und in Rödental ausstellen. Doch dann zog die Stiftung ihr Angebot zurück. Als Grund für die Absage gab der Vorstandsvorsitzende damals an, dringend benötigte Fördergelder nicht erhalten zu haben.

Die Ausstellungsstücke des Coburger Puppenmuseums stammen etwa aus dem Zeitraum von 1800 bis 1960. In dem Museum konnte man erleben, wie das Bürgertum Spielzeug zur Kindererziehung einsetzte. 1987 hatte das Ehepaar Carin und Hans Lossnitzer aus Ettlingen bei Karlsruhe das Puppenmuseum zunächst als private Einrichtung eröffnet und machte damit seine private Puppensammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Da zwei Drittel der Exponate aus der Region Nordfranken-Südthüringen stammten, entschieden sie sich für Coburg als Museumsort.

2007 kaufte die Stadt die Sammlung auf und übernahm das Puppenmuseum. 2012 wurde das Gebäude durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen und anschließend renoviert. Die Renovierung wurde zum Teil durch Spenden finanziert.