In der ersten Halbzeit sah es für den BVB im Champions-League-Duell mit Atlético Madrid nach einer Lehrstunde aus. Doch dann brachte Sébastien Haller die Hoffnung auf das Halbfinale zurück.

Sébastien Haller kann auf ein baldiges Ende seiner Zeit als Edelreservist von Borussia Dortmund hoffen. Mit seinem Treffer zum 1:2 (0:2) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Atlético Madrid verbesserte er nicht nur die Ausgangslage für seine Mannschaft, sondern auch seine Position im teaminternen Kampf um einen Stammplatz mit dem seit Wochen formschwachen Nationalstürmer Niclas Füllkrug.

„Dieses Tor kann noch sehr wichtig sein. Wir reisen hier mit einem guten Gefühl ab, dass wir das Zuhause noch regeln können“, kommentierte Sportdirektor Sebastian Kehl. Wie die Fans hofft er auf ein Happy End im Rückspiel am kommenden Dienstag daheim und den ersten Halbfinaleinzug der Borussia in der Königsklasse seit elf Jahren. 

Kurz nach seiner Einwechslung schlug der 29 Jahre alte Haller in der 81. Minute im Stile eines echten Torjägers zu und brachte seinem Team nach desolater Vorstellung in den ersten 35 Minuten mit Gegentoren von Rodrigo de Paul (4. Minute) und Samuel Lino (32.) den Glauben an ein Weiterkommen zurück. Trainer Edin Terzic geriet ins Schwärmen: „Sébastien hat in der Länderspielpause die Zeit wirklich genutzt. Deshalb hatte er sich diese Chance verdient – und hat sie genutzt.“ 

Schon beim Afrika-Cup zu Beginn des Jahres schien das einstige Sorgenkind, bei dem im Sommer 2022 Hodenkrebs diagnostiziert worden war, auf gutem Weg zurück zu alter Klasse. Sein Siegtreffer für die ivorische Nationalmannschaft im Finale beförderte ihn zurück ins Rampenlicht. Doch eine anschließende Verletzung warf ihn wieder wochenlang zurück. „Wir haben es sehr bedauert, dass er diese Euphorie aus dem Afrika-Cup nicht mit zu uns bringen konnte. Aber jetzt sieht das bei ihm wieder richtig gut aus“, sagte Terzic.

Ähnlich euphorisch beschrieb Kehl den Aufschwung bei Haller: „Er hat im Training viel gearbeitet, ist unglaublich professionell und wartet auf seine Chance. Dass er nicht verlernt hat, wo das Tor steht, wissen wir. Er ist sehr wichtig für die Mannschaft.“