Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler will bei der Wahl im kommenden Jahr nicht erneut für den Bundestag kandidieren. Der 39-Jährige begründete das in einem Gespräch mit dem „Spiegel“ vor allem mit den Belastungen der Spitzenpolitik für ihn als Vater von zwei Kindern. „Eine gleichberechtigte Elternschaft und Spitzenpolitik sind nicht vereinbar. Und das entspricht nicht meinen eigenen Ansprüchen. Ich will das in Zukunft besser machen.“
Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler will bei der Wahl im kommenden Jahr nicht erneut für den Bundestag kandidieren. Der 39-Jährige begründete das in einem Gespräch mit dem „Spiegel“ vor allem mit den Belastungen der Spitzenpolitik für ihn als Vater von zwei Kindern. „Eine gleichberechtigte Elternschaft und Spitzenpolitik sind nicht vereinbar. Und das entspricht nicht meinen eigenen Ansprüchen. Ich will das in Zukunft besser machen.“
Kindler sagte, er werde dann 16 Jahre dem Bundestag angehört haben. „Es war eine spannende Zeit, eine große Ehre, aber irgendwann ist auch mal gut.“ Kindler ist haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion.
In einem Brief an die Mitglieder des Grünen-Regionalverbands Hannover schrieb er, schon 2009 bei seiner Wahl in den Bundestag habe er in den Haushaltsausschuss gewollt. „Denn ich wusste aus meinem BWL-Studium und der Arbeit im Unternehmenscontrolling: Wo das Geld ist, ist die Macht. Und ich wollte Macht. Nicht aus Selbstzweck heraus oder für mein Ego, sondern um konkret einen Unterschied, und diese Welt ökologischer, gerechter und friedlicher zu machen.“ Er plädierte auch für eine Reform der Schuldenbremse: „Die aktuellen Schuldenregeln müssen sich ändern, damit diese Gesellschaft eine gute Zukunft hat.“
„Das viele Hin und Her zwischen Berlin und meinem Wahlkreis in Hannover schmerzt mich. Selbst wenn ich zu Hause bin, bin ich in Gedanken zu häufig bei der Arbeit. Der Arbeitsumfang ist groß, man muss mitunter rund um die Uhr erreichbar sein“, sagte Kindler dem „Spiegel“. Zwar versuche er sich für seine beiden Kinder ausreichend Zeit zu nehmen, „aber den Großteil der Care-Arbeit trägt meine Frau. Das ist nicht gerecht“.
Bis zum Ende der Legislaturperiode will Kindler noch im Bundestag bleiben. Über seine Pläne für die Zeit danach sagte er: „Ich kenne mich mit Zahlen, mit Menschen, mit Macht aus. Ich möchte meine Erfahrung weiterhin für soziale und ökologische Ziele einbringen. Wo und wie? Mal sehen.“
Bericht „Spiegel“ (Bezahlschranke)