Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung müssen sich vor allem kleinere Orte in ländlichen Regionen auf Schrumpfung einstellen. Rostock und Schwerin sollen demnach nur leicht verlieren.
Forscher erwarten für Mecklenburg-Vorpommern einen deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl bis 2040. Nach Vorausberechnungen der Bertelsmann Stiftung wird die Zahl der Einwohner im Vergleich zu 2020 um 118.000 auf knapp 1,5 Millionen abnehmen. Das würde einem Rückgang um 7,3 Prozent entsprechen.
„Damit ist in Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen-Anhalt und Thüringen der höchste relative Bevölkerungsrückgang unter allen Bundesländern zu erwarten“, so die Forscher. Für die Bundesrepublik insgesamt gehen sie von einem leichten Bevölkerungswachstum um 0,6 Prozent aus.
Zuletzt ist Mecklenburg-Vorpommerns Einwohnerzahl infolge der Migration gestiegen – von 1,61 Millionen im Jahr 2020 auf 1,62 im Jahr 2022. Dieses Hoch wird der Vorausberechnung zufolge nach 2024 enden und die Entwicklung dann in einen kontinuierlichen Sinkflug übergehen.
In ihre Berechnungen haben die Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge Annahmen zur Lebenserwartung, zur Geburtenzahl und zu Wanderungsbewegungen aufgenommen. Allerdings geben sie zu bedenken, dass Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands stark von Ereignissen abhängen. Aktuell sei dies etwa als Folge des im Februar 2022 begonnenen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine der Fall. Mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer sind nach Deutschland geflüchtet.
Innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns rechnen die Forscher mit unterschiedlich starken Bevölkerungsrückgängen bis 2040. Während Rostock demnach nur 3,1 Prozent und Schwerin 1,9 Prozent Einwohner verlieren dürften, sind es im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte minus 12,3 Prozent und im Landkreis Ludwigslust-Parchim minus 9,9 Prozent. „In kleineren Gemeinden sinkt die Einwohnerzahl tendenziell stärker“, so die Forscher.
Zugleich werde die Zahl der Alten stark zunehmen, während jene der Kinder sinken werde. Auch die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird der Prognose zufolge im Nordosten bis 2040 erheblich zurückgehen – um fast ein Fünftel im Vergleich zu 2014.