Pläne für eine Entführung von Karl Lauterbach und den Umsturz der Regierung: Seit fast elf Monaten stehen fünf Angeklagte wegen dieser Vorwürfe vor Gericht. Bald gibt es ein zweites Verfahren.

Ab Mitte April steht eine weitere Frau wegen Vorwürfen in Zusammenhang mit der mutmaßlichen Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ vor Gericht. Die 33-Jährige sei wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und der Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund angeklagt, teilte das Oberlandesgericht Koblenz am Dienstag mit. Sie soll die Pläne der Gruppe gebilligt und gefördert haben. Bei der 33-Jährigen handelt es sich laut Gericht um die Tochter eines der bereits angeklagten mutmaßlichen Mitglieder der Terrorgruppe. Das Verfahren soll am 18. April beginnen.

Bereits seit fast elf Monaten sind vor dem Oberlandesgericht in Koblenz vier Männer im Alter von 45 bis 57 Jahren und eine 76-jährige Frau angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, eine inländische terroristische Vereinigung gegründet zu haben oder darin Mitglied gewesen zu sein. Die Gruppe, die sich selbst „Vereinte Patrioten“ genannt haben soll, habe einen Umsturz der deutschen Regierung geplant. Dazu war laut Anklage ein großflächiger Stromausfall, die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Einführung einer neuen Verfassung nach dem Vorbild des Kaiserreichs von 1871 geplant.