Eine Runde in einem Segelhafen drehte in der Flensburger Förde ein Buckelwal. Ein Segellehrer erlebte das seltene Schauspiel von Nahem.
Die Sichtung eines Buckelwals am Freitag in der Flensburger Förde hat überregional für Aufsehen gesorgt. „Das war so gegen 10.20 Uhr, als wir beim Arbeiten auf unseren Booten waren, und dann haben sich die Wale angekündigt durch lautes Möwengeschrei“, sagte Segellehrer Jan Philip Leon von der Hanseatischen Yachtschule Glücksburg am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Nach seinem Eindruck habe es sich um zwei Wale gehandelt. „Zu 100 Prozent kann ich das nicht genau sagen.“
Der oder die Wale seien am Freitag in der Hafeneinfahrt aufgetaucht und hätten eine kleine Hafenrundfahrt gedreht, sagte Leon. Er sei nur drei Meter von dem Tier entfernt gewesen. „Das war schon sehr beeindruckend. Das sieht man ja auch nicht alle Tage.“ Er habe schon einige andere Wale gesehen, bis Freitag aber noch nie einen Buckelwal. Leon filmte das Ereignis im Hafen.
Der Naturschutzbund geht mittlerweile davon aus, dass es sich um einen zwölf Meter langen Buckelwal handelte. Die Leiterin der Landesstelle Ostseeschutz, Dagmar Struß, hoffte früheren Angaben des Verbands zufolge, dass das Tier die Ostsee bald wieder verlässt: „Die laute und schadstoffbelastete Ostsee stresst die Meeressäuger.“ Zudem stellten Fischernetze in dem stark wirtschaftlich genutzten Binnenmeer eine große Gefahr dar.
Immer wieder tauchten in der Ostsee Buckelwale auf, so habe sich etwa 2016 ein junger Buckelwal monatelang im Greifswalder Bodden aufgehalten. Dieser stieß nach Angaben des Naturschutzbundes sogar bei stürmischem Wetter mit einem Segelboot zusammen. Später war gemutmaßt worden, dass er die Ostsee wieder verlassen hatte, da er nirgends angeschwemmt worden war.
PM des Nabu