Warme Luft aus Süden und strahlender Sonnenschein: In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen war es nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes vielerorts so warm wie noch nie Anfang April.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind am Samstag nach vorläufigen Zahlen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fast flächendeckend Temperaturrekorde gebrochen worden. In allen drei Ländern stiegen die Temperaturen verbreitet über die 25-Grad-Marke, wie Meteorologe Florian Engelmann in Leipzig sagte. „Das ist viel zu warm für die Jahreszeit.“ Ein Sommertag im April könne vorkommen. „Dass wir jetzt schon wieder auf Rekordjagd gehen, passt aber ins Bild der letzten Wochen und Monate, in denen es ebenfalls häufig viel zu warm war.“

Die wärmste Ecke sei das Thüringer Becken gewesen, sagte Engelmann. Das Thermometer hat in Jena 27,8 Grad Celsius gezeigt, wie der DWD am Samstagabend mitteilte. Das sei deutlich über dem bisherigen Höchstwert für einen 6. April, der in der Stadt im Jahr 1961 mit 25,6 Grad gemessen wurde. Auf Jena folgte Artern mit 26,9 Grad.

Auch im südlichen Sachsen-Anhalt war es wärmer als je zuvor an einem 6. April. Die Rangliste führte Osterfeld (Burgenlandkreis) mit 26,4 Grad an. In dem Ort wurde der bisherige Tageshöchstwert von 20,8 Grad im Jahre 2020 deutlich übertroffen. Auch in anderen Orten wie in Bad Lauchstädt, Jeßnitz, Quedlinburg, Köthen, Naumburg, Bernburg und Aschersleben wurde die 25-Grad-Marke geknackt.

In Halle nutzten am Samstag einige Menschen die Gelegenheit, im Heidebad schwimmen zu gehen. Die Wassertemperatur habe bei 12 Grad gelegen, sagte ein Mitarbeiter auf Anfrage. Auch einige Kinder hätten die Gelegenheit zum Baden genutzt. Strandliegen, Palmen und die Sommerlounge luden zum Verweilen ein. Eisdielen in Magdeburg berichteten auf Nachfrage von einem regen Betrieb. Es sei in etwa so voll gewesen wie an einem normalen Sommertag, hieß es.

In Sachsen war der wärmste Ort laut DWD Dresden-Hosterwitz. Die dort gemessenen 26,3 Grad lagen knapp über dem bisherigen Spitzenwert von 25,8 Grad aus dem Jahr 1961. Auch im Erzgebirge wurden neue Spitzenwerte für einen 6. April erreicht. Aue lag mit 26,1 Grad deutlich über seinem bisherigen Rekord von 22,2 Grad aus dem Jahr 1982.

Verantwortlich für das ungewöhnlich warme Wetter sind laut Wetterdienst Hoch „Olli“ und Sturmtief „Timea“. Beide zusammen pumpten subtropische Warmluft von Südwesten Richtung Deutschland. Bis zum Montag bleibe es sommerlich warm. Danach werde es wieder deutlich kühler. In der zweiten Hälfte der neuen Woche pendelten die Höchstwerte dann nur noch zwischen 10 und 15 Grad. Dazu werde es immer wieder leicht regnen.