Nach einem Drittliga-Spiel erhält der Schiedsrichter Drohungen per E-Mail. Der DFB hofft auf strafrechtliche Konsequenzen für den Absender.
DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat eine Morddrohung gegen Schiedsrichter Martin Speckner scharf verurteilt. „Ein solches Verhalten ist empörend, verstörend und völlig inakzeptabel“, sagte Fröhlich laut einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bunds vom Sonntag.
Speckner hatte am Freitagabend die Drittligapartie FC Ingolstadt gegen Arminia Bielefeld geleitet und anschließend eine E-Mail mit Drohungen und Beleidigungen erhalten. „Wir nehmen solche Drohungen sehr ernst, auch wenn sie anonym über das Internet ausgesprochen werden“, sagte Fröhlich.
Der anonyme Absender kritisierte DFB-Angaben zufolge explizit die Länge der Nachspielzeit, in der Ingolstadt noch zum 1:1 ausglich. Die DFB Schiri GmbH hat den Vorfall bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) gemeldet, um Strafantrag zu stellen. „Manche scheinen weder Grenzen noch Hemmungen zu kennen“, sagte Fröhlich. „Wohin sind wir gekommen, wenn Unparteiischen mit Mord gedroht wird? Das muss Konsequenzen haben, auch strafrechtlicher Art.“
Fröhlich sagte zudem: „Beleidigungen und Drohungen gegen Unparteiische sind keine harmlose Folklore, sondern Attacken auf Menschen. Nichts kann sie rechtfertigen.“ Schiedsrichter seien „kein Freiwild, sondern Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie.“
Verbandsmitteilung