Für Wolfsburg kann es noch einmal richtig eng werden. Daran hat auch der Trainerwechsel nichts geändert. Die Heimpremiere des neuen Coaches geht gründlich daneben.
Die geschlagenen Profis des VfL Wolfsburg standen ratlos auf dem Platz, in den Gesichtern war große Enttäuschung zu erkennen. Der VW-Club rutscht in der Fußball-Bundesliga immer mehr in den Tabellenkeller.
Die Niedersachsen verloren zum Abschluss des 28. Spieltags bei der Heimpremiere des neuen Trainers Ralph Hasenhüttl gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:3 (1:0) und haben nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den FSV Mainz 05 auf dem Relegationsplatz.
„Es ist nicht so leicht, wenn ein neuer Trainer kommt, dass man gleich die Abläufe drin hat“, sagte Wolfsburgs Patrick Wimmer beim Streamingdienst DAZN: „Natürlich sind wir mittendrin im Abstiegskampf.“ Im ersten Spiel unter Hasenhüttl, der die Nachfolge von Niko Kovac angetreten hat, hatten die Wolfsburger in Bremen noch 2:0 gewonnen.
Die zuletzt ebenfalls kriselnden Gladbacher setzten sich mit ihrem zweiten Auswärtssieg der Saison ins gesicherte Mittelfeld ab und können erst einmal durchatmen. Vor 26.105 Zuschauern in der Volkswagen Arena brachte Ridle Baku die Wolfsburger früh in Führung (7. Minute). Kou Itakura (52.) und Nathan Ngoumou (58.) drehten die Partie nach der Pause für die Gäste. Kurz vor Schluss gelang Rocco Reitz (88.) der Treffer zum Endstand. „Die drei Punkte freuen mich am meisten“, sagte Reitz: Der Aufwand sei belohnt worden und den Sieg hätten sie sich verdient gehabt.
Gladbach verschläft die Anfangsphase
Gladbach-Coach Gerardo Seoane hatte seine Mannschaft im Vergleich zur erschreckenden Vorstellung beim 0:3 gegen den SC Freiburg auf gleich fünf Positionen umgestellt. Wirkung zeigten diese Veränderungen zunächst nicht. Erneut verschliefen die Borussen die Anfangsphase und gerieten schnell in Rückstand. Nach einem öffnenden Pass von Mattias Svanberg bediente Tiago Tomás den mitgelaufenen Baku, der zur Führung der Gastgeber einschoss.
Den Wolfsburgern genügte in der Folgezeit eine solide Vorstellung, um mit dem Vorsprung in die Pause zu gehen. Die Gladbacher agierten viel zu harmlos, um die keineswegs überzeugenden Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Bis auf einen Kopfball von Maximilian Weber (21.) nicht gefährlich.
Wolfsburger Passivität wird bestraft
Wolfsburg ließ beim ersten Heimspiel von Hasenhüttl aber ebenfalls fast alles vermissen und wurde kurz nach der Pause für seine Passivität bestraft. Itakura zog aus gut 25 Metern ab, Moritz Jenz lenkte den Ball unhaltbar ins eigene Tor ab. Hasenhüttl, für den es die erste Niederlage als Trainer gegen Gladbachr war, reagierte sofort und brachte in Lovro Majer und Amin Sarr zwei neue Offensivkräfte. Doch kurz danach musste der VW-Club den nächsten Rückschlag hinnehmen. Ngoumou schloss einen schönen Spielzug der Gäste zur überraschenden Führung ab.
Die Hausherren waren nun völlig von der Rolle, von den Rängen gab es viele Pfiffe. Die Situation in der Autostadt darf als durchaus angespannt bezeichnet werden. Die Gladbacher versäumten es, bei einigen Kontern für die frühzeitige Entscheidung zu sorgen. So blieb es bis spannend, ehe Reiz endgültig für Klarheit sorgte.