Mit dem 0:0 in Elversberg hat der 1. FC Magdeburg nach drei Niederlagen erstmals wieder gepunktet, bleibt aber torlos. FCM-Legende Sparwasser übt Kritik.
Das torlose und trostlose 0:0 in Elversberg sahen die Magdeburger Profis als Mutmacher. Denn erstmals nach drei Niederlagen verbuchte der 1. FC Magdeburg wieder einen Punkt und kassierte seit dem 0:0 in Paderborn Anfang März kein Gegentor. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass der FCM seit Februar – sprich fünfeinhalb Spielen – auf einen eigenen Treffer wartet. „Wenn wir in den kommenden Spielen so gut stehen, werden wir auch vorn unsere Tore erzielen“, sagte Mittelfeldspieler Daniel Elfadli und ergänzte: „Wichtig war, in der Defensive die Null zu halten. Vorn fehlt etwas das Spielglück, das man im Fußball braucht.“
Aufs Glück will sich Vereinslegende Jürgen Sparwasser nicht verlassen. Er stellte schon vor dem Spiel beim SV Elversberg die Systemfrage. „Es wird langsam Zeit, von dem schönen Fußball mal wegzukommen und auch mal das Ding von hinten heraus in die Spitze zu schlagen, sodass es nicht gleich wieder ein Bumerang wird“, sagte der 75-Jährige im MDR.
Die kleineren Anpassungen in der Defensive gingen vor allem vor der Pause auf Kosten der Offensive. „Wichtig war, dass wir eine Reaktion gezeigt haben nach den drei Niederlagen. Die ersten 30 Minuten hast du kein Selbstvertrauen, aber danach haben wir uns gefangen. Das war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, sagte Baris Atik.
Zumindest nach dem Seitenwechsel belebte sich das Angriffsspiel der Magdeburger mit der Einwechslung von Tatsuya Ito. Trotz guter Vorarbeit wurde erneut deutlich: es fehlt der klassische Torjäger. Der beste Schütze des Teams ist nach wie vor Luca Schuler mit fünf Treffern. Der 25 Jahre alte Mittelstürmer wartet schon seit November auf ein Tor. Die Mannschaft schon seit über neun Stunden – zuletzt traf der FCM beim 3:0-Sieg gegen Schalke 04 im Februar.
Mit dem Hamburger SV kommt nun ein Gegner ins Magdeburger Stadion, gegen den die Elf von Trainer Christian Titz nichts zu verlieren hat. Der frühere HSV-Trainer Titz wird dabei in der Abwehr erneut umbauen müssen: Innenverteidiger Tobias Müller ist gelbgesperrt, Jean Hugonet wird wohl mit einer Schulterverletzung ausfallen.
In der Offensive kristallisiert sich Winterzugang Bryan Teixeira als mögliche Alternative heraus, brachte in Elversberg über dreißig Minuten viel Schwung, auch wenn zahlreiche Abseitsstellungen noch für etwas Abstimmungsbedarf sprechen. Routinier Luc Castaignos wird dem FCM im Angriff nicht mehr helfen können, zog sich eine Muskelsehnenverletzung zu und fällt für mehrere Monate aus.
„Wir müssen da anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Da hat man Wille, Kampf, Ehrgeiz gesehen. Uns fehlt der Lucky Punch: Ein Tor, der Ball muss über die Linie, dann wird die Mannschaft auch aufblühen. Wir werden dran glauben und daran arbeiten“, meinte Atik. Gegen den HSV wäre der richtige Zeitpunkt, wieder zu treffen, bevor der FCM zur direkten Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg nach Rostock reist.
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