Tabellenführer St. Pauli kassiert in Karlsruhe überraschend die dritte Saisonniederlage – aber der Kiez-Club bleibt gelassen. Eine Szene sorgt besonders für Gesprächsstoff.

Tabellenführer FC St. Pauli will sich im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga nicht von der dritten Saisonniederlage beirren lassen. „Es kommt bei solch engen Spielen auf Kleinigkeiten an, daran müssen wir arbeiten und besser werden“, sagte Kapitän Jackson Irvine nach dem unglücklichen 1:2 (1:1) beim Karlsruher SC am Samstagabend. „Wir sind natürlich enttäuscht, aber es waren auch gute Dinge heute dabei. Deswegen bleiben wir ruhig und haben alles nach wie vor in unserer Hand“, fügte der Australier hinzu.

Die Hamburger hatten trotz des frühen Gegentreffers in der zweiten Minute über weite Strecken das Spiel im Griff. Irvine (37.) glich zwischenzeitlich aus. Das Gegentor nach knapp 70 Minuten und die Gelb-Rote-Karte (77.) für Abwehrspieler Hauke Wahl brachten den Kiez-Club aus der Spur. „Die Gelb-Rote war eine leichte Bremse für unsere Dynamik. Das konnten wir nicht mehr kompensieren“, sagte Trainer Fabian Hürzeler.

Wahl bedauerte später beim Bezahlsender Sky den ersten Platzverweis seiner Karriere: „Ich hinterfrage mein Verhalten und mein Spiel heute auch und es war jetzt auch nicht das beste meiner Karriere.“

Eine Szene sorgte besonders für Zündstoff, als Schiedsrichter Michael Bacher für ein Foulspiel von David Herold an Verteidiger Manolis Saliakas im Strafraum keinen Elfmeter gab. „Das ist ein Stempeln im 16er“, sagte Wahl und meinte damit das Foulen von Herold. „Ich glaube, jeder kann sich seinen Teil dann denken.“ Kapitän Irvine ergänzte: „Ich weiß nicht, ob die großen Entscheidungen heute alle so richtig waren.“

Die Hanseaten haben weiter einen komfortablen Vorsprung auf den Relegationsrang. Durch das 4:0 des Zweiten Holstein Kiel in Nürnberg beträgt der Abstand beider Nordclubs allerdings nur noch zwei Punkte.

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