Die ARD wiederholt einen „Tatort“ aus Freiburg mit den Ermittlern Tobler und Berg. Hat Verlegertochter Sara Manzer ihren Vater ermordet? Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis kommen Zweifel auf.

4 von 5 PunktenSolider Krimi, in dem es nicht nur einen, sondern gleich zwei Mordfälle zu klären gilt

Worum geht’s?

Sara Manzer (Johanna Wokalek) wird nach fünf Jahren aus der Haft entlassen. Die Verlegertochter saß im Gefängnis, weil sie ihren Vater Karl erstochen haben soll. Wieder in Freiheit versucht sich Manzer ein neues Leben aufzubauen, mit Hilfe von langjährigen Begleitern wie ihrer besten Freundin Marlene Hopp (Sophie Lutz) und neuen Bekanntschaften wie ihrer Mit-Insassin Ines Kaiser (Annette Strasser). Doch Manzer wird von ihrer Vergangenheit eingeholt: Es kommen Zweifel an ihrem damaligen Geständnis auf. Sie selbst kann sich nicht erinnern, ihren Vater getötet zu haben. Einer, der den Fall genauer untersuchen wollte, war Ex-Polizist Benno Rose. Bevor er seine Erkenntnisse mitteilen kann, wird auch er erstochen aufgefunden.loebau-portraet

Warum lohnt sich der „Tatort: Saras Geständnis“?

Der „Tatort“ aus dem Schwarzwald ist stets wie eine Wundertüte: Man weiß nie, was einen erwartet. Ein völlig irrer Fall wie die Fastnachts-Folge „Ich hab im Traum geweinet“ (2020) oder ein spannender Streifen wie „Rebland“ (2020). Mit der Episode „Saras Geständnis“ ist Drehbuchautorin Astrid Ströher und Regisseur Kai Wessel ein solider Krimi gelungen. Der Film bietet eine ordentliche Portion Spannung – schaurige Gestalten im Dunkeln, schneebedeckte, einsame Wälder, eine rasante Verfolgungsjagd durch Freiburg – und mit Johanna Wokalek eine überzeugende Hauptdarstellerin. Zudem haben es die Ermittler Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) gleich mit zwei Fällen zu tun: Sie müssen nicht nur den Mörder des Polizisten Benno Rose finden, sondern auch aufklären, wer für den Tod von Verleger Karl Manzer verantwortlich ist. Doppelte Spannung bis zum Schluss.

Was stört?

Ein Mordfall, der nach vielen Jahren neu aufgerollt wird, weil mutmaßlich die falsche Täterin hinter Gittern saß: Das Szenario erinnert stark an den Kölner Fall „Vier Jahre“, der 2022 fast zeitgleich ausgestrahlt wurde.

Die Kommissare?

Es ist kompliziert – so lässt sich das Verhältnis von Franziska Tobler und Friedemann Berg wohl am besten beschreiben. Seitdem sie nach einer Faschings-Party zusammen im Bett gelandet sind, findet das Privatleben der Ermittler nicht mehr statt. Ganz so, als sollten nicht nur die Kommissare, sondern auch die Zuschauer vergessen, was geschehen ist. Auch in diesem Fall steht das rein Dienstliche im Vordergrund.

Ein- oder ausschalten?

Sehenswerter „Tatort“ aus dem Schwarzwald. Wenn Sie den Film noch nicht kennen, schalten Sie ein.

Die „Tatort“-Folge „Saras Geständnis“ wurde erstmals am 13. Februar 2022 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am Freitag, 5. April 2024, um 23 Uhr.