Mit dem Partnerland soll ein Modell zur Gewinnung von Pflegekräften entwickelt werden. Davon wollen Rheinland-Pfalz und Ruanda gleichermaßen profitieren.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich bei ihrer mehrtägigen Ruanda-Reise zu einem Gespräch mit Präsident Paul Kagame getroffen. Bei dem einstündigen Austausch sei es neben dem Gedenken an die Opfer des Völkermords vor 30 Jahren auch um den Stand der Partnerschaft sowie die Fachkräftegewinnung gegangen, teilte die Staatskanzlei am Freitag in Mainz mit. Vereinbart worden sei die Entwicklung eines rheinland-pfälzisch-ruandischen Modells, mit dem für beide Seiten dringend benötigte Pflegekräfte gewonnen werden sollen.

Ruanda habe sehr viele junge Menschen ohne Ausbildungsperspektive und Rheinland-Pfalz mehr Ausbildungsmöglichkeiten als Auszubildende. Eine Möglichkeit könne daher darin bestehen, junge Menschen aus Ruanda in Deutschland in der Pflege aus- oder weiterzubilden. Dann könnte ihnen ermöglicht werden, für einige Jahre in Deutschland zu arbeiten, bevor sie im Anschluss als hoch qualifizierte Pflegekräfte zurück in Ruanda ihr Wissen weitergeben können.

Auf dem Programm der Ministerpräsidentin stand auch ein Besuch des Biontech-Standorts in Kigali. Es ist nach Angaben des Unternehmens die erste Biontech-Produktionsstätte eines mRNA-Impfstoffs in Afrika. Neben der Produktion von Corona-Impfstoffen gibt es dort auch Pläne für einen Malaria-Impfstoff. Dreyer verwies auf das große Potenzial für Ruanda und für Rheinland-Pfalz in der Biotechnologie.