Kürbisse sind botanische Angeber. Wuchtig, groß und farbenfroh kommt das beliebte Fruchtgemüse daher. Kein Wunder, dass Hokkaido und Co. bei Hobbygärtnern auf dem Vormarsch sind. So pflanzt und pflegt man sie.
Gäbe es ein Guinessbuch der Gemüse – der Kürbis würde darin zweifelsohne eine gewichtige Rolle spielen. Nicht nur, dass einige etwas verrückte Fans mächtige Kürbisse züchten, die mehr als eine Tonne auf die Waage bringen. Kaum eine Gemüsesorte begeistert mit einer derartigen Form- und Farbenvielfalt. Etwa 800 Sorten sind bekannt, mehr als 100 davon sind zum Verzehr geeignet. Und es gibt wohl kein Gemüse auf dieser Welt, das ausgehöhlt und mit einer Fratze geschmückt Millionen Kinder gleichermaßen verzückt und gruselt. Nun liegen Halloween, Hokkaido, Butternut und Co. zur entsprechenden Jahreszeit auf jedem Wochenmarkt herum. Dabei können Kleingärtner und Hausbesitzer die schmackhaften Riesen leicht auch selbst pflanzen, pflegen und ernten.
Was beim Kürbis pflanzen wichtig ist, welche Sorten sich am besten für den Garten eignen und wie man Kürbisse am besten lagert, lesen Sie hier.
Kurios: Warum Kürbis auf den Kompost kommt
Im Vergleich zu vielen anderen Gemüsesorten sind Kürbisse, die streng botanisch betrachtet Fruchtgemüse sind, recht anspruchslos und verhältnismäßig pflegeleicht. Das beginnt schon beim Vorziehen und Auspflanzen. Bereits nach einer Woche stecken die Keimblätter ihre Köpfchen aus der Erde. Wichtig: Wer die Pflanzen auf der heimischen Fensterbank vorziehen möchte, kann das ab März tun. Mit der Direktsaat ins Freie sollte man je nach Wetterlage bis in den Mai warten. Vorgezogene Jungpflanzen können ab Mitte Mai nach draußen. Lassen Sie sie in der Woche davor tagsüber schon einige Stunden Frischluft schnuppern. Das härtet ab und erleichtert den Umzug vom Fenster ins Freibeet.
Auch was den Boden betrifft, geben sich die meisten Kürbispflanzen mit wenig zufrieden. Sie entwickeln sich auf lehmigen Böden genauso zuverlässig wie auf humusreichem Sandboden. Im Grunde brauchen Kürbisse nur ausreichend (möglichst nährstoffreiches) Wasser, um zu wachsen. Womit wir bei einer weiteren Besonderheit wären: Kürbisse fühlen sich am oder sogar im Kompost ausgesprochen wohl. Pflanzt man sie an den Fuß des Haufens nutzen sie sowohl die feuchte Erde als auch das nährstoffreiche Wasser, das durch den Kompost nach unten sickert. Wenn dieser auch noch an einem mehr oder weniger sonnigen und nicht ganz offenen Platz steht, können Sie das Rezept für die Kürbissuppe schon mal raussuchen. (zum Beispiel aus diesem Kürbis-Ratgeber) Wer erst noch einen Kompost anlegen will, setzt die Kürbispflanze oder den Samen im ersten Jahr in ein Beet.
Wichtig: Kürbisse sind Starkzehrer und sollten deshalb nur alle fünf Jahre am gleichen Standort gepflanzt werden.
Kürbis im Frühjahr aussäen: Das ist dabei wichtig
frühestens Ende April/ Anfang MaiBoden tiefgründig lockern und mit reifem Kompost anreichernje zwei Samen in kleine Mulden legen (2-3 Zentimeter tief)nach der Keimung: schwächere Pflanze entfernenje nach Sorte einen bis drei Quadratmeter Fläche einplanenbei Nachttemperaturen um 5 Grad mit Vlies abdecken
Kürbis vorkultivieren: Darauf sollten Sie achten
drei bis vier Wochen Zeit einplaneneinen Samen in Topf legen (ca. 2 Zentimeter tief)Substrat: gewöhnliche AnzuchterdeTemperatur von 20-24 Grad Celsius gewährleistenauf gute Belichtung und gleichmäßige Feuchtigkeit achtennach Keimung etwas kühler stellen
Wichtig: Die Jungpflanzen sollten vor dem Auspflanzen nicht mehr als drei echte Blätter bilden. Das Wachstum kann nach der Keimung über die Raumtemperatur gesteuert werden.
Kürbis pflanzen: Vorsicht empfindliche Wurzeln
Das Auspflanzen ins Freie ist häufig der Moment, der darüber entscheidet, ob sich eine Pflanze wie gewünscht entwickelt, mickrig vor sich hin dümpelt oder gar ganz eingeht. Auch beim Kürbis sollte deshalb mit äußerster Vorsicht gearbeitet werden. Seine Wurzeln sind sehr brüchig und dürfen beim Austopfen nicht beschädigt werden. Mit Anzuchttöpfen aus Zellulose umgehen Sie diese Gefahr. Hier wird die Pflanze mit samt dem Topf in den Boden gesetzt. Und zwar so, dass die Oberfläche des Wurzelballens bzw. der oberen Topfkante etwa zwei Fingerbreit unter dem Erdniveau liegt. Unabhängig davon, ob die Pflanzen am Kompost oder in einem gewöhnlichen Gemüsebeet ausgepflanzt werden, sollten sie danach ausgiebig angegossen werden.
Beliebte Kürbissorten für den Garten
In den Gärten der Deutschen haben sich eine Handvoll essbare Kürbissorten etabliert. Dazu kommen Dutzende Arten Zierkürbisse, die in einer Schale auf dem Wohnzimmertisch zwar prima aussehen – wegen ihrer Bitterstoffe (Cucurbitacine) aber nicht zum Verzehr geeignet sind.
Beliebte Speisekürbissen sind:
Hokkaido- oder ZwiebelkürbisButternut (Moschus-Kürbis)MuskatkürbisSpaghettikürbis
Tipps zu Ernte und Lagerung
Dass Kürbisse erntereif sind, erkennt man am besten an den Stängeln. Im Spätsommer und im Laufe des Herbstes werden sie trocken und holzig. Wer auf Nummer sicher gehen will, klopft in der Mitte der Frucht ein paar Mal auf die Schale. Klingt das hohl, ist der Kürbis reif und kann geerntet werden. Soll der Kürbis nicht gleich verzehrt werden, fühlt er sich an einem dunklen, kühlen und vor allem trockenen Ort am wohlsten. Ein offenes Regal zum Beispiel in der Speisekammer ist eine Option. Winterkürbisse wie der Hokkaido können so mehrere Monate eingelagert werden. Sommerkürbisse, die eine deutlich dünnere und empfindlichere Schale haben, überstehen nur etwa zwei Wochen.
Quellen:„meine-ernte.de“; „mein-schoener-garten.de“; „utopia.de“; „brigitte.de“
Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.