Früher wollten ihn alle haben, jetzt kann jedes Handy mehr: Warum ein alter Computer aus den 80ern bei „Bares für Rares“ trotzdem seinen Käufer fand.
Alte, verstaubte Computer stehen sicherlich bei vielen Menschen auf dem Dachboden, doch das Exemplar, das Georg Seifert und seine Tochter Barbara bei „Bares für Rares“ vorstellen, ist eine Besonderheit: Die beiden haben einen „C64“ von der Firma Commodore mitgebracht. Die Maschine zählt zu den ersten Heim-Computern, die Ende der 70er auf den Markt kamen.
Bares für Rares Bietergefecht„Bevor wir den Computer vom Dachboden geholt haben, hatte ich ihn noch nie gesehen“, gesteht die Tochter. Ihr Vater hatte ihn Mitte der 80er erstanden, gab damals mehrere hundert D-Mark dafür aus. In den USA habe die Maschine etwa 579 Dollar gekostet, weiß der Experte Sven Deutschmanek zu berichten. Er erklärt, dass die Technik bei diesem Modell in der Tastatur steckt, man sich diverse Zusatzteile dafür kaufen konnte. „Die Mehrzahl der Leute haben das Ding zum Zocken gekauft“, sagt er. Doch es gibt ein Problem: Der „C64“ funktioniert nicht mehr.
„Bares für Rares“: Computer mit Original-Verpackung verkauft
Deutschmanek erzählt, dass er einiges ausprobiert habe, den Computer jedoch nicht zum Laufen gekriegt habe. „Ich würde ihn deshalb nicht schlecht reden. Er funktioniert gerade nicht“, meint er und will nicht ausschließen, dass man ihn nochmal erwecken könnte. Auch Lichters Zusammenfassung („Das Ding ist halt kaputt“) widerspricht er: „Das kann man so nicht sagen. Er ist nicht funktionstüchtig.“ Der Experte ist sich sicher, dass die Kult-Maschine noch Liebhaber hat.
Denn der Clou: Die Verpackung ist im Original vorhanden. „Das Gehäuse ist in einem außerordentlich guten Zustand, die Verpackung ist dabei, das Benutzerhandbuch und das ist wieder absolut sammelnswert“, urteilt Sven Deutschmanek. Seine Schätzung: Zwischen 50 und 80 Euro sollten trotzdem drin sein. Georg Seifert freut sich: Er hatte auf eine Summe zwischen 20 und 100 Euro gehofft.
Im Händlerraum ist die Begeisterung zwar erst verhalten, doch auf die Mindest-Schätzsumme kommt das Vater-Tochter-Gespann dann doch: Für 50 Euro geht der alte Computer vom Dachboden an einen Händler. „Davon gehen wir jetzt ausgiebig Kaffee trinken“, so Georg Seifert.