Lachgas und Benzodiazepine zählen nach Angaben des Charité-Psychiaters Felix Betzler zu den aktuellen Trenddrogen bei Jugendlichen. Die Beliebtheit von Benzodiazepinen, auch Benzos genannt, mache sich in den Suchtberatungsstellen bemerkbar, sagte der Drogenexperte dem „Tagesspiegel“ (Sonntag). „Dieser Trend ist besorgniserregend, weil das Substanzen sind, die teilweise ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben. Viele Jugendliche nehmen sie auch nicht im Partykontext, sondern „zum Chillen“.
Lachgas und Benzodiazepine zählen nach Angaben des Charité-Psychiaters Felix Betzler zu den aktuellen Trenddrogen bei Jugendlichen. Die Beliebtheit von Benzodiazepinen, auch Benzos genannt, mache sich in den Suchtberatungsstellen bemerkbar, sagte der Drogenexperte dem „Tagesspiegel“ (Sonntag). „Dieser Trend ist besorgniserregend, weil das Substanzen sind, die teilweise ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben. Viele Jugendliche nehmen sie auch nicht im Partykontext, sondern „zum Chillen“.
Benzodiazepinen sind rezeptpflichtige Beruhigungs- und Schlafmittel. Sie werden normalerweise bei Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Angstzustände, Panikattacken, Epilepsie und zur Muskelentspannung verschrieben. Ihr Suchtpotenzial ist laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) enorm hoch.
Mit Lachgas können Patienten betäubt, Schmerzen gestillt oder auch Sahne aufgeschäumt werden. In den vergangenen Jahren ist das Gas aber auch als Partydroge bekannt geworden. Im medizinischen Kontext ist es nach Angaben von Betzler zwar nicht gefährlich: „Aber bei diesem unkontrollierten Einsatz kann es dazu kommen, dass man das Bewusstsein verliert, es gibt einen nachgewiesen neurotoxischen Effekt und man kann potenziell daran ersticken.“ Mittlerweile könne man Lachgas in vielen Berliner Spätis kaufen. „Die gibt es jetzt schon mit entsprechendem Geschmack: Vanille, Erdbeere, alles Mögliche“, sagte er.
Songtexte können schlechten Einfluss auf Konsum bei Jugendlichen haben
Kritisch sieht Betzler, dass spezielle Drogen in Songtexten aufgegriffen werden, etwa von Rappern. „Wenn dort bestimmte Substanzen angepriesen werden, hat das einen Einfluss auf viele Jugendliche, die sonst vielleicht nicht damit in Berührung kommen würden“, erklärte der Drogenexperte. „Meistens geht es bei den Rappern aber nicht um Ecstasy, sondern vor allem um Tilidin und Benzos. Die Jugendlichen denken dann: Wenn ihr Idol solche Substanzen beschwört, können sie es ja auch mal ausprobieren.“
Bei den etwas älteren Konsumenten der Partyszene sei das Auftreten einer bestimmen Gruppe von neuen psychoaktiven Substanzen, die synthetischen Cathinone, zu beobachten, sagte Betzler. „Die haben eine ähnliche Struktur wie Amphetamin und auch eine euphorisierende, aufputschende Wirkung.“
Tagesspiegel-Interview (hinter Bezahlschranke) DHS zu Benzodiazepinen