Musikerin Lizzo sieht sich seit Monaten Kritik und Hass ausgesetzt. Nun hat sie wohl eine radikale Entscheidung getroffen. Ein Instagram-Post deutet auf das Karriereende hin.

Lizzo hat genug. Genug von den ständigen Anfeindungen, genug davon, dass ihr Körper ständig kommentiert wird und von den Lügen, die über sie verbreitet werden. In einem Instagrampost machte sich die Musikerin nun Luft. Und das auf eine Art und Weise, die ihre Fans in helle Aufruhr versetzte. Denn was sie darin schreibt, klingt beinahe, wie die Ankündigung eines Karriereendes.

Es sind zwei kleine Worte, die in der Musikbranche ein Beben auslösten: „I quit“, was frei übersetzt so viel heißt wie: „Ich steige aus“. Es sind ihre finalen Worte. Sie sei es leid, ständig fertiggemacht zu werden – im echten wie im virtuellen Leben. „Es beginnt sich anzufühlen, als ob die Welt mich nicht in ihr haben will“, schreibt sie. Alles was sie wolle, sei Musik zu machen. Sie wolle Menschen glücklich machen und die Welt ein bisschen besser. Stattdessen müsse sie sich ständig gegen irgendwelche Lügen wehren, die über sie verbreitet werden. Ihr Charakter werde von Menschen zerpflückt, die sie weder kennen noch respektierten. „Jedes Mal bin ich Zielscheibe eines Witzes, weil ich aussehe wie ich aussehe“, führt die 35-Jährige aus. „Für den Scheiß habe ich mich nicht gemeldet.“

Lizzo hat genug von den Anfeindungen

Lizzo, die eigentlich Melissa Jefferson heißt, füllt mittlerweile riesige Hallen. Als Rapperin, Sängerin und Flötenspielerin wurde sie bereits mit vier Grammys ausgezeichnet. Für viele ist sie auch zu einer Ikone von Weiblichkeit abseits konventioneller Model-Maße geworden. Ein Image, für das sie bisher immer selbstbewusst eingestanden ist, wofür sie von den einen gefeiert, von anderen harsch angefeindet wurde. Im Mai vergangenen Jahres sprach über eine regelrechte Body-Shaming-Welle, die auf „X“ über sie niedergegangen sei. Dabei wurde unter anderem in den Raum gestellt, dass sie zu viel Fast Food esse. Schon damals sagte sie, sie sei kurz davor gewesen, alles hinzuschmeißen. Diesmal könnte sie also tatsächlich ernst machen. 

Was war diesmal der Auslöser? Im vergangenen August klagten drei ehemalige Tänzerinnen aus Lizzos Team über eine Arbeitsatmosphäre, die demütigend und entwürdigend gewesen sein soll. Ihre Klage umfasst Anschuldigungen wegen sexueller, religiöser und rassistischer Belästigung, Diskriminierung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Zudem soll die Sängerin selbst Fat-Shaming betrieben haben. Lizzo dementierte die Vorwürfe.Lizzo 0855

Lizzo selbst sieht sich Vorwürfen wegen missbräuchlichen Verhaltens ausgesetzt

Nachdem Lizzo nun am Donnerstag in der Radio City Music Hall in New York bei einer Benefizveranstaltung für US-Präsident Joe Biden aufgetreten war, hatte sich der Anwalt der Tänzerinnen erneut zu Wort gemeldet. Berichten zufolge soll es als „beschämend“ bezeichnet haben, dass man „Lizzo in Anbetracht solch ungeheuerlicher Vorwürfe als Hauptdarstellerin einer Veranstaltung wie dieser ausgewählt“ habe. Lizzos vermeintlichen Rückzugspost verstehen nun viele als Reaktion auf die neuerliche Kritik.

Ihren Post kommentierten inzwischen knapp 60.000 Menschen (Stand: 31. März, 14 Uhr), darunter auch etliche Prominente. So schickte Hotel-Erbin Paris Hilton unterstützende Grüße: „Wir lieben dich, Königin!“. LeToya Luckett, Mitglied von Destiny’s Child, ergänzte: „Du wirst sehr geliebt“. Auch Tänzerin und Choreographin Kiara Mooring versuchte sich als Mutmacherin: „Du kannst nicht die Hater gewinnen lassen, Mama Lizzo! Du wirst geliebt, mach weiter!“ Zwischen viele unterstützende Botschaften mischen sich auch hier Hass-Nachrichten, die verdeutlichen, was Lizzo in ihrer Nachricht meinte. So sind Kommentare zu lesen wie: „Quitting Eating? (Aufhören zu essen?)“ und „Wir sehen uns bei Mc Donald’s nächste Woche“. 

Quellen: Instagram, BBC, The New York Times, The Economic Times